Richter genehmigt neue HP-Untersuchung im Fall Hurd


Mark Hurd (Bild: HP)

Der zuständige Richter hat der von Hewlett-Packard angestrebten erneuten Prüfung des Falls Hurd zugestimmt. Dagegen gab er dem Antrag von Hurd nicht statt, der bestimmte Dokumente nicht veröffentlicht sehen oder sie zumindest vorher erst prüfen wollte. Das achtseitige Schriftstück enthält angeblich die Vorwürfe sexueller Belästigung, die die HP-Mitarbeiterin Jodie Fisher gegen Hurd gemacht hat.

Teil der Entscheidung ist es, dass der Prozess von Aktionären gegen HP 45 Tage lang ruht. Das berichtet Bloomberg. Wegen dieses Prozesses findet die neuerliche Untersuchung überhaupt statt.

Die Aktionäre werfen dem Unternehmen Verschwendung vor – vor allem, was Hurds Abfindung in Höhe von mindestens 35 Millionen Dollar angeht. HP hatte vorgeschlagen, dafür ein Komitee aus unternehmensfremden Anwälten und solchen Aufsichtsratsmitgliedern einzusetzen, die erst nach Hurds Abgang dazugekommen sind. Das zweite Kriterium trifft aber nur auf zwei Personen zu, wie das Wall Street Journal anmerkt. Hurd war im August 2010 nach – später fallen gelassenen – Vorwürfen sexueller Belästigung und wegen gefälschter Spesenquittungen zurückgetreten. Er ist jetzt Präsident beim HP-Rivalen Oracle und verdient dort fast eine Million Dollar im Jahr.

Vergangene Woche hat HP seinen Aufsichtsrat allerdings umstrukturiert. Vier Mitglieder verlassen das Gremium und werden durch fünf neue ersetzt. Es wächst damit von 12 auf 13 Personen. Die scheidenden Aufsichtsräte sind Joel Hyatt, John Joyce, Robert Ryan und Lucille Salhany. Neu hinzu kommen Shumeet Banerji, CEO der Unternehmensberatung Booz & Company, Gary Reiner, früherer CIO bei General Electric (GE), Patricia Russo, ehemaliger CEO von Alcatel-Lucent, Dominique Senequier, CEO der Beteiligungsgesellschaft AXA Private Equity und Meg Whitman, vormals Präsidentin und CEO von eBay sowie Kandidatin für das Gouverneursamt in Kalifornien. Alle neuen Mitglieder müssen sich im März einer Wiederwahl stellen.

Der Skandal um Hurds Abgang wird einem Bericht nach auch von der Börsenaufsiucht SEC untersucht. Angeblich hat Hurd geheime Informationen zur damals anstehenden Übernahme von EDS an Jodie Fisher weitergegeben – Monate, bevor diese Übernahme im Mai 2008 öffentlich bekannt wurde.

Hewlett-Packard selbst hatte mit Hurd eine außergerichtliche Einigung erzielt. Weil er mit dem Wechsel zu Oracle abgeblich gegen Geheimhaltungsabkommen verstieß, verzichtete Hurd anscheinend auf Optionen für 346.000 HP-Aktien, die ihm im Januar 2008 beziehungsweise Dezember 2009 eingeräumt wurden.

ZDNet.de Redaktion

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