Der US-Justiz ist es bei ihren Ermittlungen bisher nicht gelungen, eine direkte Verbindung zwischen Wikileaks-Gründer Julian Assange und dem vermeintlichen Informanten Bradley Manning nachzuweisen. Das berichtet MSNBC unter Berufung auf nicht genannte Militärvertreter.
Demnach gibt es keine Beweise dafür, dass Wikileaks Unterlagen von dem 23-jährigen Soldaten erhalten hat. Das gilt für ein Video eines Hubschrauber-Angriffs in Bagdad, die sogenannten Afghanistan– und Irak-Kriegstagebücher und auch die zahllosen Geheimdokumente von US-Diplomaten gelten, die Wikileaks zuletzt veröffentlicht hatte. Manning habe zwar Zehntausende Dokumente auf seinen Rechner geladen, ob sie aber von dort zu Wikileaks gelangten, können die Militärs nicht belegen.
Bisher war die US-Justiz bei ihren Ermittlungen gegen Manning und auch Assange davon ausgegangen, dass zwischen Manning und Assange ein direkter Kontakt bestand. Der Wikileaks-Gründer hatte dies stets bestritten. „Ich habe den Namen Bradley Manning nie gehört, bevor er in den Medien aufgetaucht ist“, sagte Assange im Dezember in einem Interview mit MSNBC.
Zudem hat die US-Armee die zuletzt auch von Amnesty International kritisierten Haftbedingungen Mannings zumindest zum Teil gelockert. Dem Bericht zufolge stand Manning zeitweise unter einer speziellen Überwachung, weil er angeblich selbstmordgefährdet war. Ihm wurden seine Brille und Teile seiner Kleidung abgenommen und er durfte seine Zelle nicht mehr verlassen.
Armeevertreter erklärten gegenüber MSNBC, Manning werde nun wie jeder andere Gefangene im Hochsicherheitsbereich behandelt. Er sei 23 Stunden am Tag in seiner Zelle, dürfe Bücher lesen und eine Stunde täglich fernsehen.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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