Microsoft hat einige Ratschläge zum Schutz der Privatsphäre veröffentlicht, die auf einer Untersuchung mit 1500 Anwendern in den USA, Großbritannien, Kanada, Japan und Deutschland im Dezember 2010 beruhen. Die Untersuchung wurde unter anderem für den Data Privacy Day 2010 angefertigt.

Zentrale Frage der Site ist es, wie man standortbasierte Dienste wie Foursquare und Gowalla nutzt, ohne viele private Daten im Web zu verteilen. Denn beliebt sind solche Dienste offenbar, wenn auch gleichzeitig gefürchtet. Microsofts Chief Privacy Officer Brendon Lynch schreibt, dass nur 51 Prozent der Teilnehmer jemals einen standortbasierten Dienst benutzt haben. Die Anwender waren aber offensichtlich zufrieden. 94 Prozent beschrieben ihn als „nützlich“.

Einig waren sich die Befragten über die wichtigsten Gefahren der Technik. 84 Prozent sagten, dass sie fürchteten, standortbasierte Dienste könnten ohne Nachfrage die Position des Anwenders weitergeben. 49 Prozent würden sich bei der Benutzung eines solchen Dienstes wesentlich besser fühlen, „wenn sie einfach und eindeutig festlegen könnten, wer ihre Standortinformationen einsehen kann“. Deshalb so Privacy-Experte Lynch, seien Benachrichtigungen des Anwenders und dessen Zustimmung im Verein mit „benutzerfreundlichen Privatsphäreeinstellungen“ ein Teil der Datenschutzstandards seines Unternehmens.

Standortbasierte Dienste werden laut Microsoft vor allem in den USA und Japan genutzt. Hauptsächlich interessierten sich jüngere Anwender dafür. Der typische Anwender sei männlich und zwischen 18 und 34 Jahre alt.

Unabhängig von der Plattform empfiehlt Microsoft folgende Richtlinien bei der Weitergabe des Benutzerstandortes: Der Anwender sollte sich die Datenschutzeinstellungen seines Telefons, des Sozialen Netzwerks oder seiner Online-Applikationen, die er benutzt, genau ansehen. Man sollte sich außerdem in die standortbasierten Dienste Sozialer Netzwerke nie von zu Haus einloggen. GPS-Koordinaten gehörten nicht in Tweets, Blogs oder die Kontoinformationen von Sozialen Netzwerken.

Standortdaten sollte man obendrein nie allgemein zugänglich oder gar von anderen Anwendern durchsuchbar machen. Wenn möglich, sollte die Zahl der Anwender, die Zugriff auf diese Daten haben, begrenzt sein. Fotos der eigenen Wohnung oder der eigenen Kinder sollten keine Geotags bekommen. Benötige man Geotagging nicht unbedingt, sei die Funktion generell zu deaktivieren.

Standortdaten sollten laut Microsoft nur echten Freunden bekannt sein. Hat man Kontakte, die man nicht gut kennt, oder denen man nicht vertrauen kann, wird es Zeit, das Adressbuch auszumisten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Digitale Verbraucherrechte in Gefahr: Was Kunden jetzt wissen müssen

Der digitale Wandel hat die Art und Weise verändert, wie Verbraucherrechte gehandhabt werden. Insbesondere in…

2 Tagen ago

Google Chrome vereinfacht Nutzung von Passkeys

Chrome speichert Passkeys nun auch unter Windows, macOS und Linux im Google Passwortmanager. Dadurch stehen…

2 Tagen ago

Toughbooks als Marktnische: Für wen sind die stabilen Laptops geeignet?

In einem klimatisierten Büro mag ein herkömmlicher Laptop großartig sein, aber was passiert, wenn der…

3 Tagen ago

iOS 18 macht einige iPads unbrauchbar

Betroffen ist derzeit offenbar nur das iPad Pro M4. Es lässt sich Berichten von Nutzern…

3 Tagen ago

Google AdSense: EuG hebt Geldstrafe der EU-Kommission auf

Die EU-Kommission kann die Entscheidung noch anfechten. Das Gericht der Europäischen Union kassiert lediglich die…

3 Tagen ago

Chrome 129 stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher

Hacker können aus der Ferne Schadcode einschleusen und ausführen. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS…

4 Tagen ago