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Mobiler Scanner: Fujitsu ScanSnap S1100

Mit dem ScanSnap S1100 bringt die Fujitsu-Tochter PFU Imaging Solutions Europe für 194 Euro einen ultrakompakten, portablen Scanner, der auf Knopfdruck die direkte Übertragung in unterschiedliche Office-Applikationen, aber auch Google Docs, Evernote und andere Cloud-Anwendungen bietet.


Zusammengeklappt ist der Scanner kürzer als ein A4-Blatt und wiegt gerade einmal 350 Gramm (Foto: CBS Interactive)

Der Scanner ist mit seinen Abmessungen von 27,3 mal 4,7 mal 3,4 Zentimetern noch kürzer als ein DIN-A4-Blatt und passt somit in nahezu jede Notebooktasche. An der Frontseite befindet sich eine schmale Kunststoff-Klappe, die Einzugsführung. Sie muss zum Einscannen aufgeklappt werden, um die Zufuhr freizugeben. Die zweite, sehr dünne Abdeckung an der Oberseite kann nach hinten weggeklappt werden. Diese Klappe schützt nicht nur vor Staub, sondern beherbergt eine wichtige Funktion, denn diese beiden Klappen bieten die Wahlmöglichkeit für den geraden Papierweg oder für das „automatische“ Wenden zum doppelseitigen Scannen. Das Papier wird damit so ausgegeben, dass es für den Scan der zweiten Seite schon in der korrekten Position liegt.

Das Herzstück, die Scaneinheit im Zentrum, lässt sich bei Bedarf ebenfalls aufklappen und damit leicht reinigen. An der Oberseite des silberfarbenen Mittelteils befindet sich nur noch links der Schriftzug mit Herstellername und Modellbezeichnung, rechts daneben am Gehäuse selbst ist nur eine einzige beleuchtete Taste integriert, mit der sich der Scanvorgang starten beziehungsweise stoppen lässt.

Da der Scanner mit seinen gerade einmal 350 Gramm ein echtes Leichtgewicht ist, sorgen zwei gummierte schmale Stege an der Unterseite für den nötigen stabilen stabilen Stand.

Ein Netzteil ist, anders als beispielsweise beim großen Bruder S1300, nicht vorhanden, da die Stromversorgung direkt über den USB-Port am Gerät erfolgt. Das passende Kabel wird mitgeliefert.

Im Lieferumfang des ScanSnap befindet sich das mehrsprachige Handbuch und die DVD mit den Treibern für Windows und Mac. Für den Einsatz unter Windows bietet Fujitsu den ScanSnap Manager in der Version 5.1, den ScanSnap Organzizer 4.1, den CardMinder 4.1, den Abby FineReader für ScanSnap 4.1, Evernote für Windows 3.5 und Scan to Microsoft SharePoint 3.4. Für den Betrieb mit Apples Mac OS liefert der Hersteller den ScanSnap Manager V3.2, Abbyy FineReader for ScanSnap 4.1 Mac Edition, Cardiris 3.6 for ScanSnap und Evernote for Mac 1.10.

Neben der optional erhältlichen Trägerfolie für das Scannen von A3-Dokumenten bietet Fujitsu eine Tragetasche für rund 22 Euro an, um den ScanSnap beim Transport zu schützen.

Auch wenn man es ihm von außen zunächst gar nicht zutrauen mag, so verarbeitet der Fujitsu ScanSnap S1100 laut Hersteller bis zu acht A4-Seiten pro Minute. Sogar geprägte Plastikkarten, Ausweise, Visitenkarten oder A3-Dokumente (mit Hilfe der nicht im Lieferumfang enthaltenen Trägerfolie) lassen sich einlesen. Die maximale optische Scanauflösung liegt dabei bei 600 mal 600 dpi.

Installation und Handhabung

Vor der ersten Inbetriebnahme des Scanners muss zunächst die Software von der DVD installiert werden, wobei hier drei Installationsoptionen zur Auswahl stehen. Der ScanSnap Manager, der ScanSnap Organizer, der CardReader und Abbyys FineReader sind dabei unter dem ersten Menüpunkt zunächst zusammengefasst, lassen sich jedoch im Laufe der Installation dann aber auch einzeln abwählen. Evernote und Scan to Microsoft SharePoint können im Anschluss dann dazuinstalliert werden.

Ist die Software installiert, kann der Scanner an den PC angeschlossen werden. Sobald die Einzugsführung geöffnet ist, beginnt die Scan-Taste permanent blau zu leuchten. Die zu scannende Vorlage muss nur angelegt werden und wird die ersten Millimeter automatisch einzogen, sozusagen fixiert. Sobald man die Starttaste drückt, wird die Vorlage komplett eingezogen. Die Statuslampe beginnt zu blinken. Jetzt kann bereits das nächste Dokument eingelegt werden oder durch Drücken der Starttaste der eigentliche Scanvorgang abgeschlossen werden.

Ein A4-Dokument wird dabei in der Default-Einstellung – wie versprochen – in rund 7,5 Sekunden eingelesen. Sobald der Scanvorgang abgeschlossen ist, öffnet sich am PC ein Fenster mit dem Quick-Menü des ScanSnap-Managers mit den aktuell zur Verfügung stehenden Auswahlmöglichkeiten zur Weiterverarbeitung. Hier lässt sich das Dokument dann an den ScanSnap Organizer, das Visitenkartenprogramm, die E-Mail-Software, einen Drucker, an Evernote, Google Text & Tabellen, Word, Excel, Powerpoint, Share Point oder andere Ordner und Applikationen weitergeben. Bestimmte Anwendungen können in der Übersicht auf Wunsch ein- und ausgeblendet werden. Das klingt komplizierter als es ist. Kurz gesagt: Dokument einlegen, Knopf drücken, den Bestimmungsort auswählen, fertig.

Je nach gewählter Anwendung kommen dann weitere Komponenten wie die Texterkennung oder die Konvertierung beispielsweise in durchsuchbare PDFs ins Spiel. Die enthaltene Zeichenerkennungssoftware Abbyy FineReader for ScanSnap kann Dokumente auf Knopfdruck in editierbare Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien konvertieren. In der Praxis funktioniert das sehr gut. Eine eingescannte Excel-Tabelle wird auf Wunsch direkt in ein bearbeitbares Excel-Dokument umgewandelt. Bis auf wenige Ausnahmen werden im Test sogar Schrifttypen und Zeichengrößen korrekt umgesetzt. Bei Textdokumenten lassen sich aus markierten Textstellen automatisch PDF-Keywords zur schnelleren und leichteren Suche erzeugen.

Was die Geschwindigkeit dabei betrifft, schafft der ScanSnap zwar die angegebene Zeit pro Seite, die vom Hersteller angegebenen acht Seiten pro Minute sind aber eher ein theoretischer Wert. Da der Scanner keine automatische Dokumentenzufuhr besitzt, müssen die Dokumente von Hand nachgelegt werden. Die reine Scanzeit für die acht Dokumente liegt schon bei 44 Sekunden, bleiben noch 16 Sekunden zur vollen Minute. Selbst mit voller Konzentration schafft man das Nachlegen nicht immer, um die angegebenen 8 Seiten pro Minute tatsächlich zu erreichen. Ist man zu schnell, kommt es zum Papierstau, der sich schnell beheben lässt, aber dennoch nervt. Die beste Zeit im Test liegt bei 1 Minute und 10 Sekunden für die 8 Seiten. Aufgerundet entspricht das in etwa realistischen 7 Seiten pro Minute, was trotzdem ein sehr guter Wert ist.

Fujitsu setzt auf zahlreiche intelligente Features bei der Dokumentenverarbeitung, wobei viele Aktionen dabei im Hintergrund automatisch ablaufen. So lassen sich mittels Continuous Document Feeding (CDF) die Seiten hintereinander einlesen und über die ScanSnap-Software dann automatisch und in der richtigen Reihenfolge wieder zu einer mehrseitigen Datei zusammenfügen. Schief eingelegte oder auf dem Kopf stehende Vorlagen oder ungewöhnliche Formate werden automatisch ausgerichtet und zugeschnitten. Die automatische Farb- und Papiergrößenerkennung macht dabei eine weitere Bearbeitung des eingescannten Bildes überflüssig.


Eine Visitenkarte ist in 2,5 Sekunden eingescannt und kann dann bequem weiterverarbeitet werden (CBS Interactive).

Eine Visitenkarte ist in knapp 2,5 Sekunden eingelesen, kann dann über das Quick-Menü an den CardMinder oder beim Mac an Cardiris übergeben werden. Die Adressfelder der Karte werden dann in der Software den entsprechenden Feldern zugeordnet. Je nach Qualität, Schriftart und grafischen Elementen der Vorlage gelingt das Auslesen und Verarbeiten der Daten mehr oder weniger perfekt. Im Test sind oft sind nur minimale Korrekturen nötig. Die Software bietet nebenbei noch umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, beispielsweise das Erstellen doppelseitiger Visitenkarten, das Einrichten mobiler Verknüpfungen oder das Erstellen von Sicherungskopien der Datenbank.

Fazit:

Fujitsus ScanSnap S1100 ist ausgesprochen kompakt und nicht nur für den mobilen Einsatz von Freiberuflern, Außendienstlern und Geschäftsreisenden interessant. Wer nur gelegentlich scannen will, wenig Platz zur Verfügung hat, Flexibilität sucht und auf eine automatische Dokumentenzufuhr keinen Wert legt, findet im kleinen ScanSnap einen soliden Allrounder mit sehr guter Software-Ausstattung.

ZDNet.de Redaktion

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