Microsoft Research arbeitet an einem Software Development Kit (SDK) für Windows Phone 7, das neue Funktionen wie das Scannen von Texten oder Spracherkennung für Smartphones ermöglicht. Eine Preview-Version für Entwickler des „Project Hawaii“ genannten Frameworks steht jetzt zum Herunterladen bereit.
Für Projekt Hawaii benutzen die Microsoft-Forscher die hauseigene Cloud-Umgebung Windows Azure. Die Rechenleistung und der Speicherplatz für die Applikationen kommen von dort. Für die Authentifizierung benötigen die Benutzer eine Windows Live ID. Weitere Bestandteile sind Funktionen zur Benachrichtigung des Anwenders, Backups, die Verteilung des Client-Codes und die Ortung der Geräte über WLAN-Netze (Projekt Orion).
Das jetzt erschienene SDK dient „zur Herstellung von Windows-Phone-7-Applikationen, die noch nicht allgemein zugängliche Dienste von Microsoft Research nutzen“, heißt es auf der Site. Dazu zählen zur Zeit ein Weiterleitungs- und ein Rendezvous-Dienst. Mit dem Weiterleitungsdienst, „Relay“ (Relais) genannt, bekommen Mobiltelefone eine feste, öffentliche IP-Adresse, über die sie erreichbar sind. Die meisten Provider vergeben diese IP-Adressen dynamisch an die Telefone, so dass sie ständig wechseln. Das ist für die Programmierung von Applikationen ein Nachteil
Der Dienst Rendezvous verbindet „bekannte, für Menschen lesbare Namen mit Endpunkten im Hawaii-Relais-Dienst“. Diese Verbindung von Namen und Endpunkt soll so konstant sein, dass Entwickler sie in Applikationen verwenden können, heißt es auf der Microsoft-Research-Site.
Neben Relais und Rendezvous sollen weitere Dienste Ende Februar zugänglich werden. Dazu gehört eine Spracherkennung, die gesprochenes Englisch in Texte umwandelt. Außerdem soll es eine Funktion zum Scannen von Texten (Optical Character Recognition, kurz OCR) in der Cloud geben. Mit dieser Funktion können Applikationen ein Foto auf Text durchsuchen. Der Cloud-Dienst verarbeitet den gefundenen Text, zum Beispiel auf einem Straßenschild, und gibt ihn im Unicode-Format zurück. Die Applikation kann ihn dann zum Beispiel für eine Kartensuche verwenden.
Die ersten Geräte mit Windows Phone 7 sind im Oktober in Europa erschienen. Microsoft hat nach eigener Auskunft im vergangenen Quartal zwei Millionen Lizenzen des mobilen Betriebssystems an OEM-Partner (Original Equipment Manufacturer) ausgeliefert. Das bedeutet natürlich nicht, dass alle diese Lizenzen bereits von Endkunden oder Firmen gekauft wurden. Für Februar wird ein größeres Update des Betriebssystems erwartet.
Dieses ZDNet-Special bietet alle wichtigen Informationen rund um das Microsoft-Betriebssystem für mobile Geräte. Neben Nachrichten, Blogs und Praxistipps finden sich dort auch aktuelle Tests von Phone-7-Smartphones.
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