Die chinesische Regierung filtert alle Kommentare zur Revolution in Ägypten aus dem Netz. Wer online nach Meldungen zum Begriff „Ägypten“ sucht, erhält seit Samstag eine Fehlermeldung, wie Spiegel Online berichtet.
Die Blockade gilt etwa für die Mikroblogging-Dienste der chinesischen Social Networks Sina und Sohu. Nach Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters ergibt eine Suchanfrage entweder kein Ergebnis oder einen Hinweis auf entsprechende gesetzliche Einschränkungen. Blogger in Hongkong und Shanghai bestätigten die Sperren.
Mit den Zensurmaßnahmen versucht die Regierung offenbar zu verhindern, dass die Revolution via Interent auf China überschwappt. Chinesische Medien hatten zuletzt zwar ausführlich über die Proteste in Kairo berichtet, jedoch zugleich deutlich gemacht, dass diese nicht auf China übertragbar seien. Der Schwerpunkt der Berichterstattung lag auf der von Demonstranten ausgehenden Gewalt, nicht auf den Ursachen der Proteste.
Demokratie sei mit den Bedingungen in Ägypten und Tunesien nicht vereinbar, heißt es in einem Kommentar in der regierungsnahen Global Times. Entsprechende Bemühungen in Asien würden allenfalls zu „Chaos in den Straßen“ führen.
China schenke der Entwicklung in Ägypten große Aufmerksamkeit und hoffe auf eine baldige Wiederherstellung der gesellschaftlichen Stabilität und Ordnung, erklärte Hong Lei, Sprecher des Außenministeriums. Die Regierung zensiert inländische Sites und hindert die rund 450 Millionen chinesischen Internetnutzer zudem regelmäßig am Besuch ausländischer Websites.
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