Android-3.0-Launch: Was Honeycomb wirklich kann

Zu Honeycomb auf Smartphones hat Google sich bisher nicht geäußert. Im Gegenteil, die Andeutungen lassen eher darauf schließen, dass Honeycomb ausschließlich für Tablets gedacht ist. So heißt es etwa im offiziellen Ankündigungsvideo "Built Entirely for Tablet" (Ganz und gar für Tablets gemacht).


Mit dem dem Honeycomb-SDK lässt sich auch ein Smartphone emulieren.

Es gab bereits Befürchtungen, dass Android in zwei Forks aufgespalten wird, eine für Tablets und eine für Smartphones. Schaut man sich das SDK Preview jedoch genauer an, erscheint das unwahrscheinlich.

ZDNet konfiguriert dazu den Device-Emulator für Honeycomb auf eine für Smartphones typische Auflösung um, nämlich 800 mal 480 Pixel mit 240 dpi. Ansonsten wird dasselbe System-Image verwendet wie in der Tablet-Auflösung mit 1280 mal 800 Pixel und 160 dpi.

Nach dem Starten zeigt sich ein Lock-Screen, wie man ihn aus früheren Versionen kennt (Bild 3) und nicht der Lock-Screen des neuen Honeycomb-Interface, siehe Bilder 1 und 2. Auch die Statusanzeige befindet sich an gewohnter Stelle oben. Allerdings wurden die Ikonen für Empfangsstärke und Batterieanzeige gegenüber Gingerbread verändert. Sie sind Honeycomb-spezifisch.


Der Launcher meldet jedoch nur einen Absturz.

Das heißt, die Android-Plattform wird nicht in zwei Forks aufgespalten. Das Basisbetriebssystem inklusive der Dalvik-VM wird gemeinsam weiterentwickelt. Dennoch gibt es Features, die nur für Tablet-Geräte verfügbar sind. Dazu zählt alles, was mit dem neuen User-Interface zu tun hat. Die APIs in der Tablet-Version sind also eine Obermenge der Smartphone-Version.

Die gemeinsame Weiterentwicklung in einem Source-Tree muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass Google dieselben Versionsnummern oder Codenamen für die Tablet- und die Smartphone-Version verwenden wird. Gerüchteweise sollen künftige Smartphone-Editions die Versionsnummer 2.x bekommen, während die Versionen für Tablets mit 3.x nummeriert werden. Auch die Release-Dates der Smartphone- und Tablet-Editions können sich unterscheiden. Dazu muss man auf weitere Ankündigungen von Google warten.

Aus der aktuellen SDK-Preview lässt sich für zukünftige Mobiltelefone derzeit wenig herleiten. Der Launcher im Emulator funktioniert ausschließlich auf Tablets. In einer Smartphone-Konfiguration stürzt er sofort ab, siehe Bild 4. Nach dem Austausch des Launchers durch ADW zeigt sich aber ein grundsätzlich funktionsfähiges "Honeycomb-Smartphone" (Bild 5).


Mit ein paar Tricks lässt sich ein grundsätzlich funktionstüchtiges „Honeycomb-Smartphone“ herstellen.

Allerdings läuft die E-Mail-App nicht. Sie verwendet APIs der Tablet-Oberfläche. Interessanterweise macht der Browser hingegen keine Probleme. Er passt sich automatisch an die Umgebung (Smartphone oder Tablet) an und zeigt auf einem Smartphone keine Tabs wie in der Tablet-Version.

Dass sich kein Launcher und keine Standard-Apps für Smartphones im Preview des Honeycomb-SDK befinden, ist eher ein Hinweis darauf, dass zwar die Basis wie Kernel, Treiber und Dalvik-VM zusammen weiterentwickelt werden, es jedoch unterschiedliche Releases für Tablets und Smartphones geben wird. Gestützt wird dies durch die Tatsache, dass das Honeycomb-SDK keine Telefon-App enthält.

Entwicklern empfiehlt Google, grundsätzlich gegen das Honeycomb-SDK zu entwickeln und sich gegebenenfalls bei den APIs zu beschränken, wenn die App auch noch unter früheren Android-Versionen laufen soll. Bereits ab Android 2.3 (Gingerbread) lassen sich zusätzliche Ressource-Dateien (xlarge) in Apps einbinden, die für Tablet-Screens gedacht sind.

Das geschieht analog zu den xhdpi-Ressourcen für Bildschirme mit sehr hoher Pixeldichte ab Android 2.2 (FroYo). So lassen sich Apps entwickeln, die vom Einsteiger-Smartphone mit QVGA-Display (320 mal 240 Pixel) bis zum High-End-Tablet mit WXGA-Auflösung (1280 mal 768 Pixel) gut aussehen.

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ZDNet.de Redaktion

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