Kaspersky gibt Entwarnung wegen Quelltext-Leck

Ein Mitarbeiter von Kaspersky hat 182 MByte an Quelltext der Antivirus-Suite „Kaspersky Internet Security“ (KIS) kopiert und zum Download angeboten. Der russische Sicherheitsanbieter hat das Leck mittlerweile eingeräumt, verlautbarte aber, dass der „gestohlene Code nur einen kleinen Teil des Quelltexts des modernen Produkts darstellt und keine Schutzfunktionen betrifft“, wie Spiegel Online meldet. Betroffen sind vermutlich alle seit 2008 veröffentlichten KIS-Versionen.

Der Code stammt aus einer früheren Version der Security-Suite von 2008. Der ehemalige Mitarbeiter hatte versucht, die Daten zu verkaufen, bevor er verhaftet und wegen Diebstahl geistigen Eigentums verurteilt wurde, wie The Register berichtet. Er bekam dreieinhalb Jahre auf Bewährung.

Zwar sei der Quelltext überholt und lückenhaft, er gebe anderen Firmen aber Aufschluss, wie sie ihre eigenen Produkte verbessern könnten, mutmaßt The Register. Erstmals war er im vergangenen November in Hacker-Foren aufgetaucht. Er steht mittlerweile über diverse Filesharing-Netzwerke wie BitTorrent zur Verfügung. Kaspersky selbst erlangte nach eigener Aussage erst am 27. Januar Kenntnis, dass der Code im Internet kursierte.

Nach Angaben des Antivirenherstellers ergibt sich aus dem Datenleck kein Risiko für Anwender seiner Sicherheitslösungen. Der Quelltext sei Teil älterer Produkte, das Unternehmen habe seine Schlüsseltechnologien seitdem gründlich überarbeitet. Er enthalte lediglich Teile einer veralteten Version von Kasperskys Antivirus-Engine, die seit dem Diebstahl 2008 umfassend verändert worden sei.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago