Google: „Bing kopiert unsere Suchergebnisse“

Google wirft Microsoft vor, dass dessen Suchmaschine Bing Ergebnisse der Google-Suche kopiert. Das hat der Internetkonzern dem Blog Search Engine Land mitgeteilt. Dem Bericht zufolge, der auch von Google vorgelegte Beweise enthält, nutzt Microsoft dafür Daten, die es über die Bing-Toolbar und das Feature „Vorgeschlagene Sites“ des Internet Explorer sammelt.

Zuerst sei ein Team von Google, das an der Korrektur von Tippfehlern in Suchbegriffen arbeitet, auf das Problem gestoßen, so Search Engine Land. Von Google korrigierte Eingaben führten zu bestimmten Ergebnissen, die das Team auch mit Bing gefunden habe. Die Microsoft-Suchmaschine gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass ein Tippfehler korrigiert wurde.

Daraufhin habe Google Änderungen am Code seiner Suchmaschine durchgeführt, um manuell Page-Ranks und Resultate für eigentlich sinnlose Suchbegriffe wie „mbzrxpgjys“ festlegen zu können, heißt es weiter in dem Bericht. Zwei Wochen später seien diese per Hand erzeugten Ergebnisse auch bei Bing aufgetaucht.


Microsoft Suchmaschine Bing kopiert angeblich Ergebnisse der Google-Suche (Screenshot: Google).

„Ich habe kein Problem mit einem Konkurrenten, der einen innovativen Algorithmus entwickelt“, sagte Google-Entwickler Amit Singhal gegenüber Search Engine Land. „Meinem Verständnis nach ist Kopieren keine Innovation. Für mich ist das Mogeln, weil wir seit Jahren sehr hart arbeiten und sie, basierend auf unserer harten Arbeit, das gleiche erreichen.“

Microsoft weist die Anschuldigungen zurück. „Wir kopieren Googles Ergebnisse nicht“, sagte ein Sprecher gegenüber ZDNet. Harry Shum, Corporate Vice President von Bing, erklärte das Phänomen in einem Blogeintrag mit „Crowdsourcing„. Microsoft verfolge die Links, die Nutzer anklickten.

„Für unseren Ranking-Algorithmus nutzen wir mehr als 1000 verschiedene Signale und Funktionen. Ein kleiner Teil davon sind Daten, die wir anonym von Kunden bekommen, die zugestimmt haben, uns bei der Verbesserung des Nutzererlebnisses zu helfen“, schreibt Shum. „Um es deutlich zu sagen: Wir lernen von allen Kunden.“ Die von Google geschaffenen extrem seltenen Suchbegriffe seien aber nicht dazu geeignet, um zu zeigen, wie Microsoft von Kunden erhaltene Daten nutze, um seine Suchmaschine zu verbessern.

Google hingegen hält an seiner Position fest. „Wie sie auch immer Kopieren definieren, im Endeffekt kamen diese Bing-Resultate direkt von Google“, schreibt Singhal als Reaktion auf Microsofts Stellungnahme. „Wir wollen, dass dies aufhört.“

ZDNet.de Redaktion

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