Wikileaks für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Der norwegische Parlamentarier Snorre Valen hat Wikileaks für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Die Enthüllungsplattform sei „einer der wichtigsten Beiträge dieses Jahrhunderts zur Meinungsfreiheit und Transparenz“, begründete der Abgeordnete der Sosialistisk Venstreparti (SV; Sozialistische Linkspartei) seinen Antrag gegenüber der norwegischen Zeitung NRK.

„Politische Mächte und Institutionen, die normalerweise die Redefreiheit schützen, warnen plötzlich vor der Gefahr, ja dem ‚Terrorismus‘, den Wikileaks repräsentiert. Dabei versäumen sie es aber, die demokratischen Werte und Menschenrechte aufrechtzuerhalten“, schreibt Valen in seinem Blog. De facto trügen sie zum Gegenteil bei. „Es ist und darf auch keineswegs das Privileg der Politik sein, zu reglementieren, über welche Verbrechen die Öffentlichkeit keine Kenntnis haben soll und über welche Medien diese Verbrechen offengelegt werden.“

Valen zieht in seinem Blog Parallelen zu Friedensnobelpreisträger Liu Xiabao, der vergangenes Jahr für sein Streben nach Menschenrechten, Demokratie und Redefreiheit in China ausgezeichnet worden war. „Wikileaks hat weltweit zum Kampf für diese Werte beigetragen, indem es unter anderem Korruption, Kriegsverbrechen und Folter publik gemacht hat.“

Wikileaks habe beispielsweise Dokumente über die persönliche Bereicherung der tunesischen Präsidentenfamilie veröffentlicht. Damit habe das Enthüllungsportal einen kleinen Beitrag geleistet, eine 24 Jahre andauernde Diktatur zu Fall zu bringen.

Die Nominierungsfrist für den Friedensnobelpreis endet jedes Jahr am 1. Februar. Seine Entscheidung gibt das Nobel-Komitee im Oktober bekannt. Der Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotiert.

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt Wikileaks mit Umfrageergebnis

Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.

ZDNet.de Redaktion

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