Früher waren Unternehmen in der Regel Anbieter von Hard- oder Software. Dieses Gesetz gilt in Zeiten von Virtualisierung und Cloud Computing immer weniger. Jüngstes Beispiel dafür ist der Sicherheits- und Storage-Spezialist Symantec: Bis vor Kurzem ausschließlich im Software-Bereich zu Hause, dehnt er sein Angebot nun auf Appliances für Backup und Deduplizierung aus.
Symantecs Hardware-Portfolio in Deutschland besteht aktuell aus zwei schlüsselfertig ausgelieferten Systemen. Damit ist es weniger umfangreich als in den USA, wo noch ein drittes Gerät offeriert wird. Die reine Deduplizierungs-Maschine NetBackup 5000 (39.000 Dollar Listenpreis) kommt mit 16 TByte integriertem Speicher. Die Menge der Rohdaten ist je nach Kompressionsgrad entsprechend höher. Durch Hinzufügen weiterer Maschinen ist eine Maximalkapazität von 96 TByte unter einem logischen Dach möglich.
Das System 5200 (rund 60.000 Dollar Listenpreis) integriert auch noch einen Media Server und enthält 32 TByte Speicher, kann aber nicht skaliert werden. Beide Geräte haben eine integrierte Tape-Schnittstelle und lassen sich auf ein identisches System replizieren, bieten also Ausfallsicherheit. Das derzeit in Deutschland noch nicht erhältliche dritte Gerät NetBackup 5020 ist eine reine Deduplizierungsmaschine. Sie umfasst 32 TByte in der Grundausstattung und lässt sich bis auf 192 TByte skalieren. Der Preis liegt bei knapp 58.000 Dollar.
Synthetische Backups ersparen Vollsicherungen
Symantec bietet einige interessante technische Features. Synthetische Backups sollen Kunden mit NetBackup 5200 von der Last befreien, nach einigen inkrementellen immer wieder eine volle Sicherung zu fahren. Nach einem einmaligen, vollen Backup der Quelle werden wie üblich inkrementelle Backups gefahren, die das System aber in vom Kunden wählbaren Abständen selbsttätig zu einem vollständigen Backup umbaut und dann zum Beispiel auf Tape schreibt. Auf dieses synthetische Voll-Backup werden danach weitere inkrementelle Sicherungen geschrieben.
Wer besonders kurze Abstände zwischen den Backups will, kann auf den Quellsystemen Clients installieren, welche die Daten bereits dort um Dubletten bereinigen, was das Volumen der über das Netz zu schiebenden Daten reduziert. Der Deduplizierungsalgorithmus ist ein anwendungssensitives Verfahren, das je nach Applikation eine andere feste Blocklänge für die Beseitigung von Dubletten festlegt.
Ergänzung des bisherigen Angebots
Die Systeme sollen Symantecs bisheriges Angebot ergänzen. „Wir wollen, dass unsere Kunden vollständig frei wählen können, wie sie eine bestimmte Aufgabe lösen: mit eigener oder unserer Hardware oder aber über die Cloud“, begründet Andreas Bechter, Regional Product Manager EMEA bei Symantec IMG, diesen schon auf der Storage Networking World 2010 angekündigten Schritt. IMG steht für Information Management Strategy und umfasst die Speicherung, Archivierung und Suche nach Daten sowie das Löschen überflüssiger Informationen. In jedem Fall kostet die Softwarelizenz fürs Backup, abhängig von der Kapazität, gleich viel – für die Hardware ist ausschließlich der Kaufpreis, aber keine zusätzliche Lizenz fällig.
„Mit der freien Wahl bieten wir unseren Anwendern gleichzeitig ein sehr einfaches Delivery-Modell“, sagt Bechter. Dessen besonderer Charme liege darin, dass schließlich auch der Service aus einer Hand komme. Wer eine Appliance des Herstellers nutze, müsse sich bei Fehlern keine Gedanken darüber machen, ob nun die Hardware oder das Programm streikt – zuständig sei auf jeden Fall Symantec. Diese Logik dürfte vielen einleuchten, die bei Problemen schon einmal wie ein Ping-Pong-Ball zwischen mehreren Herstellern einer Gesamtlösung hin- und her springen mussten, weil jeder die Verantwortung auf die jeweils anderen zu schieben suchte.
Ob Symantec als Hardwarelieferant überzeugen kann, wird sich zeigen. Für Kontinuität im Geräteaufbau ist jedenfalls gesorgt: Die Systeme bestehen aus Komponenten, die zu wesentlichen Teilen vom Joint Venture Symantec-Huawei entwickelt wurden. „Man kann sich deshalb darauf verlassen, dass nicht mal dieser und mal jener Chip in Boxen steckt, die eigentlich identisch sein sollen“, so Bechter.
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