Bericht: „Anonymous“ hackt Sicherheitsfirma

Die Aktivistengruppe Anonymous, die im vergangenen Jahr zur Unterstützung von Wikileaks Unternehmen wie Paypal, Visa und Mastercard angegriffen hatte, hat die Website des Sicherheitsunternehmen HB Gary Federal gehackt. Grund dafür ist, dass HB Gary Details über angebliche Mitglieder von Anonymous dem FBI übergeben wollte.

Sophos zufolge haben die Hacker zudem mehr als 60.000 E-Mails von HB Gary Federal heruntergeladen und auf der Filesharing-Website The Pirate Bay veröffentlicht. „Sie glauben, Sie haben die vollständigen Namen und Adressen von hochrangigen Anonymous-Mitgliedern erfasst? Nein, haben Sie nicht“, hieß in einer auf der HB-Gary-Website hinterlassenen Nachricht. „Sie glauben, Anonymous hat einen Gründer und mehrere Mitgründer? Falsch.“

Auch der Twitter-Account von Aaron Barr, Chief Executive Officer von HB Gary Federal, wurde kompromittiert. Die Hacker hätten dort private Details wie Adresse, Sozialversicherungsnummer und Handynummer des Managers veröffentlicht, schreibt Sophos weiter.

In einem Interview mit dem Sicherheitsexperten Brian Krebs räumte HB-Gary-Gründer Greg Hoglund ein, die Hacker seien über einen Server für technischen Support in mehrere Systeme des Unternehmens eingedrungen. Zugang zu den E-Mails hätten sie sich über einen kompromittierten Webserver verschafft, der auch Barrs Administrator-Passwort für andere Konten enthielt.

Unter anderem in den USA, Großbritannien und den Niederlanden laufen polizeiliche Ermittlungen gegen Anonymous. In den Niederlanden wurde zuletzt ein 16-jähriger Hacker, in Großbritannien fünf Männer im Alter zwischen 15 und 26 Jahren verhaftet. Sie sollen zu jenen Wikileaks-Unterstützern gehören, die mit DDoS-Angriffen im Dezember Websites verschiedener Unternehmen lahmgelegt hatten. In den USA wurden nach Angaben des FBI Ende Januar landesweit mehr als 40 Wohnungen von Pro-Wikileaks-Hackern durchsucht.


Die Aktivistengruppe Anonymous hat auch das Twitter-Konto von HB-Gary-CEO Aaron Barr kompromittiert (Screenshot: Sophos).

ZDNet.de Redaktion

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