IE9 Release Candidate: schnell und ressourcenschonend

Mit dem IE9 ist Microsoft durchaus ein guter Browser gelungen. Das Benutzerinterface ist durchdacht. Es steht viel Nutzfläche zur Verfügung. Wie die neuesten Versionen des Mitbewerbs verzichtet der IE9 darauf, möglichst viele Toolbars, Buttons, Status- und Adressleisten anzuzeigen.

Bei der Geschwindigkeit kann der IE9 mit seinen Konkurrenten mithalten. Die gefühlte Geschwindigkeit ist ausgezeichnet. Der Browser startet schnell und zeigt auch die Startpage flott an. Die Reaktion auf Benutzereingaben lässt keine Wünsche offen. Beeindruckend ist der schonende Umgang mit Ressourcen. Das macht den IE9 zu einem idealen Browser für Netbooks mit wenig Speicher. Auf diesen Geräten lässt beispielsweise die gefühlte Geschwindigkeit von Firefox zu wünschen übrig.

Problematisch ist die Darstellung der Fonts bei aktivierter GPU-Beschleunigung. Das ist dasselbe Problem wie bei Firefox. Die Schuld ist nicht bei den Browserentwicklern zu suchen. Das genutzte API DirectWrite bietet leider keine sehr gelungene Implementierung des Subpixel-Rendering. Die Darstellung ist noch schlechter als bei Mac OS X, das gar kein Subpixel-Rendering einsetzt und nur mit Graustufen arbeitet. Ein Beispiel könnten sich die DirectWrite-Entwickler an Ubuntu nehmen.

Die fehlende Unterstützung des WebM-Videoformats lässt sich verschmerzen. Ein Plug-in von Google beseitigt das Problem. Im Gegenzug können sich Chrome-Nutzer ein Add-on von Microsoft herunterladen, damit H.264-Videos in Chrome abgespielt werden.

Etwas schade ist die fehlende Unterstützung von WebGL. Die Technolgie ist in Chrome, Firefox und Webkit nightly (Safari-Beta) verfügbar. Sie erlaubt die Darstellung von komplexen 3D-Objekten, die frei um jede Achse rotiert werden können. Ansonsten ist im IE9 alles vorhanden, was man sich von einem modernen Browser wünscht. SVG-Grafiken werden genauso unterstützt wie HTML 5 und die aktuellen CSS-Spezifikationen. Beim Acid3-test schafft der IE9 95 Punkte.

Die Auswahl seines Lieblingsbrowsers ist natürlich eine persönliche Sache. Dabei spielt die Anordnung von Bedienelementen genauso eine Rolle wie die Verfügbarkeit der bevorzugten Add-ons und Plug-ins. Mit dem IE9 hat es Microsoft geschafft, dass sich IE-Nutzer im Vegleich zu anderen nicht mehr über einen absolut veralteten Browser ärgern müssen. Nun wird sich zeigen, ob Microsoft verlorene Marktanteile wieder gut machen kann.

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ZDNet.de Redaktion

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