Bericht: Sony erwägt Rückzug aus iTunes Store

Sony denkt angeblich über eine Abkehr von Apples iTunes Store nach. Wie die australische Zeitung The Age berichtet, will sich der japanische Konzern stattdessen künftig auf seinen Streaming-Dienst Music Unlimited konzentrieren.

Michael Ephraim, Chef von Sony Computer Entertainment in Australien, sagte in einem Interview mit The Age, Sony müsse gründlich über die Partnerschaft mit Apple und iTunes nachdenken, da der eigene Musikdienst weltweit ausgerollt werde und dessen Popularität zunehme. Derzeit müsse Sony noch iTunes nutzen, da es im Moment der wichtigste Distributionskanal sei.

Apple erpresse Verleger, so Ephraim weiter. Sie suchten nach anderen Möglichkeiten, ihre Inhalte zu verbreiten. „Wir warten ab, was die nächsten drei bis fünf Jahre bringen werden.“ Außerdem gebe Sonys Dienst Kunden mehr Freiheiten als Apple, was ein wichtiger Unterschied sei.

Sony hatte den Streaming-Dienst „Music Unlimited powered by Qriocity“ im Dezember gestartet. Der Service gibt Nutzern Zugriff auf 6 Millionen Songs von Universal Music, Warner Music Group, EMI, Sony Music Entertainment und mehreren unabhängigen Labels. Ein Abo, das seit Januar auch in Deutschland angeboten wird, kostet zwischen 3,99 und 9,99 Euro im Monat.

Unklar ist, ob Sonys Überlegungen auch eine Reaktion darauf sind, dass Apple Ende Januar die Regeln für App-Store-Inhalte wieder verschärft hat. Einige Unternehmen dürfen eigene Inhalte nicht mehr über ihre Anwendungen verkaufen (In-App-Verkäufe). Davon betroffen ist unter anderem Sony mit seiner E-Reader-App, mit der Anwender E-Books aus dem Sony Reader Store kaufen und lesen können.

Noch dieses Jahr will Sony die PlayStation Suite vorstellen, mit der ältere PlayStation-Spiele auf Android-Geräten ausgeführt werden können. Eine Version für das iPhone werde es wahrscheinlich nicht geben, so Ephraim weiter. Die PlayStation Suite sei ein weiteres Beispiel dafür, dass Sony seine Inhalte für andere Plattformen öffne.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neuer Bedarf an Workplace Services durch DEX und KI

ISG untersucht deutschen Workplace-Services-Markt. Digital Employee Experience (DEX) gilt als Schlüssel für neues Wachstum.

12 Minuten ago

SEO-Beratung von Spezialisten wie WOXOW: Deshalb wird sie immer wichtiger

Wer bei Google mit den passenden Suchbegriffen nicht in den Top-Rankings gefunden wird, der kann…

1 Tag ago

Umfrage: Weniger als die Hälfte der digitalen Initiativen sind erfolgreich

Unternehmen räumen der Entwicklung technischer und digitaler Führungskompetenzen ein zu geringe Priorität ein. Gartner fordert…

1 Tag ago

Google schließt zwei Zero-Day-Lücken in Android

Betroffen sind Android 12, 13, 14 und 15. Google sind zielgerichtete Angriffe auf die beiden…

2 Tagen ago

Gefährliche Weiterentwicklung der APT36-Malware ElizaRAT

Schadprogramm der pakistanischen Hackergruppe APT36 weitet seine Aktivitäten aus und verbessert seine Techniken.

2 Tagen ago

Google schließt weitere schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 130

Tenable vergibt für beide Schwachstellen einen CVSS-Basis-Score von 9,8. Zwei Use-after-free-Bugs erlauben möglicherweise das Einschleusen…

2 Tagen ago