Nokia-CEO Stephen Elop hat in einer Pressekonferenz am Rande des heute beginnenden Mobile World Congress in Bacelona Position zu Anschuldigungen bezogen, er stehe eigentlich immer noch im Dienste Microsofts. Die Summe, die Nokia für seinen Kurswechsel von Microsoft erhalte, liege „im Milliardenbereich“. Seine Microsoft-Aktien habe er außerdem längst abstoßen wollen, durfte dies aber nicht.
Gerüchte und Berichte hatten Elop als „Trojanisches Pferd“ bezeichnet, das Microsoft bei Nokia eingeschleust habe. Er sei die Privatperson mit dem siebtgrößten Anteil an Microsoft-Aktien. „Das ist nicht wahr – das wäre ein beträchtliches Vermögen, das ich nicht habe“, sagte Elop. Microsoft ist sein früherer Arbeitgeber – und seit vergangenem Freitag der wichtigste Geschäftspartners seines neuen Arbeitgebers Nokia.
Elop gab aber zu, etliche Microsoft-Aktien zu halten. Als er im September zu Nokia wechselte, habe er einen Monat lang keine Aktien verkaufen dürfen. Dann habe er begonnen, die Anteilsscheine abzustoßen, musste dies aber nach kurzer Zeit wieder einstellen, da die Verhandlungen über die jetzt geschlossene Partnerschaft begannen. Während der Gespräche durfte er als Insider ebenfalls keine Aktien eines der beteiligten Unternehmen handeln.
„Wenn die rechtlichen Beschränkungen aufgehoben sind, werde ich natürlich die verbleibenden Aktien abstoßen“, sagte Elop. Und er konterte auch den Vorwurf, er habe keine Nokia-Aktien: Sobald er dürfe, werde er „auf dem Markt aktiv sein, um ein Vertrauenszeichen zu setzen“.
Einzelheiten zu dem mit Microsoft geschlossenen Vertrag kommunizierte Elop nicht – abgesehen davon, dass er von einer Milliardensumme sprach, die Nokia von Microsoft bekomme. „Das ist eine Anerkennung, dass wir mit unserem Ökosystem in ihre Richtung umschwenken.“ Er deutete aber noch an, dass Nokia und Microsoft ihr Patentportfolio nutzen werden, um „das Ökosystem vor Angriffen von außen zu schützen“ und sicherzustellen, dass andere Firmen den angemessenen „Wert“ leisten. Nokia liefert sich mit Apple derzeit einen Rechtsstreit auf mehreren Kontinenten.
Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.
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