Erster Eindruck: HP Touchpad mit 9,7-Zoll-Display und WebOS

Dem App-Mangel gegenüber stehen ein paar interessante Features, die WebOS seinen Konkurrenten voraus hat. Ein Beispiel wäre die Synchronisation von Text-Nachrichten zwischen verschiedenen Geräten. Wenn sich etwa das Touchpad und ein WebOS-Smartphone im gleichen Netzwerk befinden, kann man aufs Handy eingehende Textnachrichten auch bequem vom großen Display des Tablets aus beantworten – selbst wenn es nur das WLAN-Touchpad und nicht die UMTS-Ausführung ist. Das Feature klingt nicht nur für Endanwender, sondern auch für HP interessant. Es wäre ja natürlich traumhaft, wenn sich Kunden nicht nur eines, sondern gleich mehrere WebOS-Geräte kaufen. Das gleiche gilt auch für HPs Touch-to-Share-Funktion, mittels der sich URLs zwischen dem Tablet und dem Smartphone hin- und herschieben lassen. Alles, was man zum Übertragen tun muss, ist, die beiden Geräte aufeinanderzulegen. Auf dem Handy eingehende Anrufe lassen sich übrigens ebenfalls mit dem Touchpad beantworten.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die skalierbare Onscreen-Tastatur. Auf der virtuellen Klaviatur befindet sich eine Schaltfläche zum Ändern der Größe – es gibt vier verschiedene Ausführungen. Sicherlich ist das ein nettes Feature, aber es ist kaum vorstellbar, es ständig zu nutzen. Möglicherweise wäre dieser Punkt in den tieferen Einstellungsmenüs besser aufgehoben gewesen. Der Praxistest wird es zeigen.

Außergewöhnlich ist außerdem die Reihe von Zifferntasten über dem virtuellen Keyboard – ganz wie auf einer konventionellen PC-Tastatur. Sie sind zwar etwas kleiner als die Buchstabentasten und leicht rundlich, machen aber das nervige Wechseln zwischen Buchstaben- und Ziffernlayout obsolet.


Just Type: Der Anwender fängt „einfach“ an, zu „tippen“, und WebOS bietet die verschiedensten Verwendungszwecke für den Textschnipsel an.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Just-Type-Funktion – zu Deutsch: Einfach tippen. Und genau so ist es auch gemeint. Der Nutzer nimmt das Gerät in die Hand und haut einfach in die Tasten. Ganz gleich, ob es der Name eines Restaurants, ein potenzielles Status-Update oder der Titel eines Nirvana-Songs ist, das Touchpad gibt eine Reihe von Verwendungszwecken an. Darunter wären beispielsweise Suche im Internet, Posten auf Facebook oder E-Mail-Postfach durchsuchen. In der Theorie ist das eine geniale Funktion, die perfekt mit der Tablet-Idee einhergeht.

Ausblick

Mit dem Touchpad kommt ein weiteres Gerät mit einem weiteren Betriebssystem auf den Markt, das sich definitiv den Titel „iPad-Rivale“ auf die Fahne schreiben kann. Die ersten Eindrücke von HPs Tablet sind sehr gut, doch die Konkurrenz ist stark: Nicht nur Apple mit einem anstehenden iPad 2, sondern auch RIM mit dem BlackBerry PlayBook und unzählige Android-Honeycomb-Tablets von den unterschiedlichsten Herstellern werden um die Gunst der Kunden buhlen und HP das Leben schwer machen.

Derzeit gibt es noch zu viele offene Fragen, um den zukünftigen Stand des HP Touchpad abzuschätzen. Aber wenn der Hersteller seine Hausaufgaben bei Preispunkt, Akkulaufzeit und Verfügbarkeit macht, dann dürfte das Touchpad der Konkurrenz durchaus mehr als nur ein paar Käufer abspenstig machen.

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ZDNet.de Redaktion

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