Intel hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona eine Entwickler-Vorabversion von MeeGo für Tablets gezeigt. Sie läuft auf einem Prototypen eines unbekannten Herstellers. Intel zufolge werden im Lauf des Jahres fertige Geräte in den Handel kommen.
Besonderheit der Tablet-Variante des Betriebssystems ist eine Panel-Oberfläche, die den üblichen Start- oder Apps-Bildschirm mit seinen Programm-Icons ersetzt. Kategorienamen erscheinen quasi als kleine Balken horizontal nebeneinander, darunter die zuletzt genutzten Dateien mit Vorschaubild. So enthält eine Reihe Fotos, eine andere Videos, eine dritte vielleicht Spiele und eine vierte Hilfsprogramme.
Intel zufolge macht diese dynamisch erstellte Oberfläche die Bedienung anwendungsorientierter und nutzt den großen Bildschirm eines Tablets besser. Der Anwender kann aber problemlos in den klassischen Modus zurückwechseln.
Von der Bildschirmgröße profitiert auch die Bildbetrachter-Applikation, die Fotos schachbrettartig als Vorschau zeigt. MeeGo kommt außerdem mit einem Videoplayer und unterstützt auch im Browser Adobe Flash.
Bemerkenswert ist außerdem ein weiteres Tablet-spezifisches Feature von MeeGo: Drückt man lange auf ein Element, öffnet sich ein Kontextmenü. Beispielsweise bei einem Foto wird die Möglichkeit angeboten, es zu versenden oder als Desktop-Hintergrund zu verwenden.
Intel hatte sich erst gestern in klaren Worten zu MeeGo bekannt, während sein Partner Nokia, der Microsofts Windows Phone 7 zum Standard-Smartphone-Betriebssystem macht, MeeGo nur mit einer kleinen Mannschaft der Abteilung „Smart Devices“ weiterentwickeln und für experimentelle Zwecke nutzen will. Nokias MeeGo-Chef Alberto Torres war vergangenen Freitag zurückgetreten.
Vor fast genau einem Jahr hatten Intel und Nokia angekündigt, ihre Linux-Betriebssysteme Moblin und Maemo zur neuen Plattform MeeGo zu verschmelzen. Nokia wollte das OS unter anderem auf dem Smartphone N9-00 einsetzen. Dessen Entwicklung wurde inzwischen eingestellt.
Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.
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