IBM erneuert sein Angebot für Rechenzentren


IBMs eX5- und HX5-Bladecenter für System X (Bild: IBM)

Nach den Worten von Marc Fischer, dem Leiter des deutschen Hardwaregeschäfts von IBM, sehen sich Betreiber von Rechenzentren mehrfachem Druck ausgesetzt: Einerseits müssen die geradezu explodierenden Datenmengen nicht nur effizient gespeichert und weitergeleitet, sondern möglichst rasch wieder ausgewertet werden, damit Daten und Erkenntnisse zur Entscheidungsunterstützung beitragen. Andererseits müssen Rechenzentren zunehmendem Kostendruck begegnen und leistungsfähige Systeme entweder hinzukaufen oder ältere dadurch ersetzen.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat IBM sein Angebot für Rechenzentren ausgebaut und erneuert. Nach dem Willen von Big Blue sollen Kunden mit den heute angekündigten Produkten ein „besseres Systemmanagement, schnelleres Deployment und schnellere Antwortzeiten für kritische Workloads“ erhalten.

Zu den Neuvorstellungen gehören System-X-Switches, Updates für bestehende Systeme sowie eine dedizierte Version des Bladecenters HX5, in dem die optimierte Datenbank bereits integriert ist. Das neue, workload-optimierte Blade HX5 für Datenbanken wurde entwickelt, um Unternehmen beim Konfigurieren von Systemen für datenbankintensive Workloads in Branchen wie dem Gesundheitswesen oder der Finanzwirtschaft zu entlasten. HX5 liefert durch einen neuen I/O-Adapter einen erheblich höheren Datendurchsatz als zuvor.

Die Appliance DataPower X150z ist ebenfalls workload-optimiert und hilft Daten und Applikationen, auf verschiedenen Servern plattformunabhängig zu kommunizieren. Dies geschieht mittels XML- und Webservice-Protokollen, so dass Daten von allen Arten von Servern verstanden und genutzt werden können. Das ist besonders für SOA-Umgebungen relevant. Nach IBM-Angaben bewältigt die Appliance über 5000 XML-Messages pro Sekunde. Bei der Integration mit der zBX-Erweiterung (System z) kann die DataPower XI50z laut IBM ein bis zu 23-mal besseres Preis-Leistungsverhältnis als Konkurrenzlösungen bieten.

Im Bereich System Z (Mainframe-Großrechner) hat Big Blue die DataPower Integration Appliance für IBM Websphere für zEnterprise vorgestellt, eine neue Version des zOS-Betriebssystems (v1.13) angekündigt und die Software „Websphere Business Optimisation for zEnterprise“ präsentiert.

Storage-Neuheiten

Für den bei IBM traditionell sehr starken Storage-Bereich hat Marc Fischer IBM Storwize Rapid Application Storage 7000 gezeigt. Im Oktober 2010 angekündigt, wurde das Midrange-Speichersystem bereits 1000 Mal ausgeliefert. Durch Virtualisierung soll die Speicherausnutzung um 30 Prozent höher liegen. Bei der Performance von Anwendungen sind die Antwortzeiten laut IBM um bis zu 60 Prozent kürzer. Außerdem sei die Leistung bei Backup und Recovery besser. Die Produktivität des Storage-Administrators soll sich gar verdoppeln.

Kombiniert ist das System mit Tivoli Storage Productivity Center, Tivoli Storage FlashCopy Manager sowie Implementierungsservice von IBM oder einem IBM-Geschäftspartner. Das integrierte Angebot kann laut IBM dabei helfen, die Speichereffizienz zu erhöhen und administrative Aufgaben wie Setup und Management zu vereinfachen.


Storwize 7000 positioniert IBM als leistungsfähiges Speichersystem für den Midrange-Markt (Bild: IBM)

Im Vergleich zu herkömmlichen Speicherangeboten lässt es sich nach IBM-Angaben in der Hälfte der Zeit implementieren. Zudem reduziere es Downtime in Zusammenhang mit Backups von Daten für Software von SAP und Oracle sowie Microsoft Exchange um bis zu 90 Prozent. Das ermögliche Kunden, die Verfügbarkeit ihrer geschäftskritischen Applikationen zu verbessern und Daten schneller zu analysieren, so Fischer.

Damit der Kunde bis zu 80 Prozent an Speicherplatz für Dateien sparen kann, liefert IBM zwei Appliances für die Datenkompression in Echtzeit. Um Daten zu sichern, stellt die Software-Gruppe IBM FastBack für Storwize zur Verfügung.

Software-Neuheiten

Neben den Websphere- und Storage-Produkten präsentierte die Software-Gruppe zusätzlich den IBM Virtual Desktop for Smart Business. Damit lassen sich Virtual-Desktop-Infrastrukturen realisieren. IBM-Ingenieur Ingolf Wittmann gibt den Preis einer solchen VDI-Nutzerlizenz mit rund 150 Dollar an.

IBM baut auch das Zusammenspiel seiner Produkte mit denen von VMware deutlich aus. So unterstützen die XIV-Speichersysteme nun die VMware-API VAAI. Neben dem Tivoli-Monitoring-Support für virtuelle Server auf System x gibt es zudem ein Update des Tivoli Storage Manager für virtuelle Umgebungen. Dieses soll die Effizienz von VMware-Servern verbessern, indem der Backup-Prozess aus den virtuellen Maschinen übernommen wird.

System-Konvergenz

IBM setzt auf Konvergenz im Rechenzentrum. Dafür unterstützt das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Produkten von Juniper, Cisco, Brocade und der aufgekauften Firma Blade Network Technologies. Blade Network baut Blade-Server sowie -Switches und entwickelt Virtualisierungssoftware für Cloud-Anwendungen. Die beiden Unternehmen arbeiten seit 2002 zusammen. Blade bringt Technologie mit, die es ermöglicht, Daten und Transaktionen von und zu Servern, Speichern und Netzwerken zu steuern. Durch den Kauf will IBM seine Systeme besser auf Netzwerke abstimmen, um sie für hohes Datenaufkommen zu optimieren. Ziel ist es, so für Anwendungen wie Cloud-Computing und Business Analytics gerüstet sein.

Die neuen Angebote enthalten zwei sogenannte Top-of-Rack-Ethernet-Switches, die eng mit den IBM-Servern und -Speichern integriert werden können. Sie unterstützen laut IBM dynamische Workloads, die eine hohe Leistung und geringe Latenzzeit benötigen. Dazu gehören Cloud Computing, Business Analytics und High Performance Computing.

ZDNet.de Redaktion

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