Bericht: Nokia-Aktionäre wehren sich gegen Partnerschaft mit Microsoft

Eine Gruppe von neun Nokia-Aktionären, alle ehemalige Mitarbeiter des Handyherstellers, haben in einem
offenen Brief an die anderen Anteilseigner und Investoren des Unternehmens die Ende vergangener Woche angekündigte Handy-Partnerschaft mit Microsoft kritisiert. Wie The Register berichtet, wollen sie auf der nächsten Hauptversammlung, die am 3. Mai stattfindet, die neue Unternehmensstrategie anfechten.

Sie fordern, dass Nokia „durch Innovationen zu hohem Wachstum und hohen Margen“ zurückfindet sowie „Eigentumsrechte und Kontrolle über die Software von Nokia-Produkten“ behält. Zudem sollen CEO Stephen Elop und auch das Executive Board, darunter der für das Marketing zuständige Niklas Savander, Mary McDowell, Chefin der Handysparte, und Tero Ojanperä, Leiter des Bereichs Services and Developer Experience, ihren Hut nehmen.

Nokia müsse unter allen Umständen verhindern, dass es zu einem schlecht differenzierten OEM mit nur geringen Margen und Massenware werde, der keine Software-Talente anziehe und nicht mehr in der Lage sei, durch Innovationen Mehrwert für die Anteilseigner zu schaffen, heißt es weiter in dem Brief. Der „Plan B“ sieht auch vor, dass sich Nokia auf MeeGo konzentrieren und Windows Phone in erster Linie aus taktischen Gründen für den nordamerikanischen Markt einsetzen soll. Außerdem sollen Forschung und Entwicklung auf zwei Standorte beschränkt und das Outsourcing eingestellt werden.

Unklar ist, ob andere Aktionäre oder Investoren die Forderungen der Gruppe unterstützen werden. Die Finanzmärkte scheinen zumindest mit der Entscheidung der Finnen nicht einverstanden zu sein. Bloomberg zufolge ist Nokias Aktienkurs seit Bekanntwerden der Partnerschaft mit Microsoft um 18 Prozent gefallen. Der Marktwert des Unternehmens ging damit um 5,5 Milliarden Euro zurück.

McDowell erklärte gegenüber Bloomberg, der Aufsichtsrat habe die neue Unternehmensstrategie genehmigt. Insgesamt habe es drei mögliche Szenarien gegeben: das Fortführen der vorhandenen Strategie, eine Google-Option und die Zusammenarbeit mit Microsoft.

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ZDNet.de Redaktion

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