Google hat einen Bezahldienst für Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften namens „One Pass“ veröffentlicht. Damit lässt sich die Verwaltung von kostenpflichtigen Abonnements und einzelnen Artikeln online abwickeln. Erste Verlagspartner in Deutschland sind Axel Springer, die Tomorrow Focus AG mit Focus Online und Gruner+Jahr mit Stern.de. Ebenfalls mit an Bord sind Le Nouvel Observateur aus Frankreich, die spanische Prisa-Gruppe sowie Rust Communications aus den USA.
Laut Google bietet One Pass ein „System zur Nutzerauthentifizierung, Zahlungsverarbeitung und Verwaltung“. Herausgeber können flexibel zwischen verschiedenen Zahlungsmodellen wählen und entscheiden, welche Inhalte sie in Rechnung stellen und welche für Nutzer kostenlos sind.
Auch Preis und Verfügbarkeit von Inhalten legen die Herausgeber selbst fest. Der Zugriff kann beispielsweise auf 30 Tage oder auch auf eine Woche begrenzt werden. Zudem sind Tagespässe, Monatsabonnements oder Pakete möglich. One Pass wird von Googles Bezahlsystem Checkout unterstützt. Ein Bezahlsystem eines Drittanbieters ist daher nicht notwendig. Nutzer erhalten hingegen die Möglichkeit, ihre Abonnements zu verwalten und die Bezahlung von Inhalten verschiedener Anbieter über eine Plattform abzuwickeln.
„Wir arbeiten schon lange mit Verlagshäusern zusammen. Dabei helfen wir mit neuen Lösungen, um die Bindung zu Lesern zu stärken, den Traffic zu erhöhen und im Internet Geld zu verdienen“, sagt Philipp Schindler, Vice President für Nord- und Zentraleuropa bei Google. So könne der Konzern mit Produkten experimentieren und „Technologien anbieten, damit Journalismus auch im Internet erfolgreich ist.“
„Die Initiative von Google ist ein klares Zeichen für die Akzeptanz und Unterstützung von bezahlten journalistischen Inhalten“, sagt Andreas Wiele, Vorstand der Bild-Gruppe und Zeitschriften der Axel Springer AG. „Wir wünschen uns, dass sich One Pass möglichst bald als einheitliche Plattform für eine einfache Bezahlung sowohl im Web als auch im Mobil- und App-Bereich etablieren kann.“ So könne es zu einer vollwertigen Alternative zu bestehenden Systemen werden.
One Pass steht ab sofort für Verleger aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Spanien und den USA zur Verfügung. Der Dienst werde voraussichtlich in den kommenden Monaten auf weitere Länder ausgedehnt, schreibt Lee Shirani, Leiter der Sparte Business Product Management bei Google, in einem Blogeintrag. Der Internetkonzern behält voraussichtlich zehn Prozent der mit One Pass erzielten Umsätze ein – das ist deutlich weniger, als etwa Apple verlangt. Hier sind es 30 Prozent.
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