Bericht: Cyberangriff auf kanadische Regierung nach China zurückverfolgt

Wie erst jetzt bekannt wurde, war die kanadische Regierung Anfang Januar Ziel von Cyberangriffen. Laut CBC News wurden die Attacken, in deren Folge zwei wichtige Behörden vom Netz getrennt werden mussten, nach China zurückverfolgt. Unklar ist, ob die Angreifer selbst aus China stammen oder ob sie ihre Attacke nur umgeleitet haben, um ihre Herkunft zu verschleiern.

In erster Linie richteten sich die Angriffe gegen das Finanzministerium und das Treasury Board. Ziel sei es gewesen, Passwörter für Regierungsdatenbanken auszuspähen, heißt es in dem Bericht. Als Folge habe die Regierung die Internetverbindung der beiden Behörden trennen müssen. Laut CBC ist der Zugang für einige Mitarbeiter noch nicht vollständig wiederhergestellt.

Auf Nachfrage von ZDNet teilte das Ministerium für öffentliche Sicherheit mit, die Regierung nehme die Bedrohungen sehr ernst und habe Gegenmaßnahmen eingeleitet. Allerdings wollte es keine Einzelheiten zu den Vorfällen nennen.

China habe jede Beteiligung an den Angriffen dementiert, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Anderslautende Berichte seien erfunden und anderweitig motiviert, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums in Peking. „China misst der Computersicherheit eine große Bedeutung zu und lehnt Hacking-Aktivitäten ab.“ Die Regierung gehe gemäß geltenden Gesetzen und Regularien gegen Hacker vor.

Schon in der Vergangenheit stand China in Verdacht, Cyberangriffe auf andere Länder und Organisationen durchgeführt zu haben. Die US-China Economic and Security Review Commission (USCC) hatte der chinesischen Regierung im November vorgeworfen, sie decke Hackerangriffe und den Einsatz von Spionagesoftware.

Unter anderem sollen chinesische Telekommunikationsfirmen den Datenverkehr des US-Militärs und amerikanischer Unternehmen umgeleitet haben. Zudem soll ein in China ansässiges Spionagenetzwerk versucht haben, sensible Daten indischer Ministerien und anderer Gruppen zu stehlen. China wird auch verdächtigt, hinter den Anfang 2010 bekannt gewordenen Angriffen auf Google und andere US-Unternehmen zu stecken.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Stunde ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

2 Stunden ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

19 Stunden ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

2 Tagen ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

2 Tagen ago

Bericht: Apple arbeitet an faltbarem iPad

Es kommt angeblich 2028 auf den Markt. Das aufgeklappte Gerät soll die Displayfläche von zwei…

3 Tagen ago