Die wohl grundsätzlichste Unterscheidung muss man treffen, ob ein Anbieter einen Dienst oder – meist virtuelle – Server zur Verfügung stellt. Typische Dienste sind etwa Services wie Google Apps oder Office 365. Dabei muss es sich nicht notwendigerweise immer um Anwendungen handeln.

Angebote wie Microsoft Skydrive oder Strato HiDrive stellen ihren Nutzern Speicherplatz zur Verfügung. Nahezu alle Antivirenhersteller haben heute Cloud-Dienste, die Prüfsummen von Dateien des Nutzers gegen Black- und Whitelisten testen, um dem Nutzer mehr von seiner Rechenleistung für sich selbst zu lassen. Das Herunterladen und Aktualisieren von Virensignaturen ist ein Auslaufmodell.

Immer mehr Unternehmen bieten Cloud-Dienste an. Die Vielfalt ist immens. CeBIT-Besucher werden feststellen, dass sie Angebote für Privatanwender, etwa im Bereich Gaming, genauso finden, wie Services für Unternehmen. Cloud-Angebote ziehen sich durch alle Bereiche.

Wer auf der CeBIT eine für seine geschäftlichen oder privaten Belange interessante Cloud-Lösung findet, sollte aufgrund der Vielfältigkeit der Angebote immer versuchen, herauszufinden, was der Dienst genau leistet, zum Beispiel welche Client-Software außer einem Browser erforderlich ist beziehungsweise unterstützt wird, und für welche Plattformen sie verfügbar ist. Das Schlagwort Cloud sagt über die Funktionalität nichts aus.

Eine Rechnercloud, wie sie etwa Amazon mit EC2 anbietet, ist meist nur für größere Unternehmen interessant, die selbst Cloud-Dienste entwickeln und nutzen oder anbieten möchten. Im Prinzip ist EC2 ein Dienst, der virtuelle Server zur Miete anbietet.

Der wesentliche Unterschied zu klassischen Hostern wie Strato oder Host Europe besteht darin, dass es zum einen möglich ist, einen Server nur für eine Stunde für wenige Cent zu mieten. Zum anderen kann Amazon hunderte oder gar tausende Server in wenigen Sekunden bereitstellen.

Als Templates stehen verschiedene Windows- und Linux-Images zur Verfügung. Hinzu kommen zahlreiche vorgefertigte Community-Images, beispielsweise Ubuntu Server 10.04 LTS in einer LAMP-Konfiguration.

Den eigentlichen Dienst muss der EC2-Kunde aber selbst entwickeln. Sobald das geschehen ist, kann er über ein API zu jeder Zeit, je nach Ressourcenbedarf Server zu seiner Cloud hinzufügen oder abschalten.

Bestimmte Dienste wie Storage (S3), Datenbanken (RDS), Payment (FPS) und Fulfillment (FWS) gibt es bei Amazon allerdings vorgefertigt. Wer etwa eine skalierbare und hochverfügbare MySQL-Datenbank nutzen möchte, muss nicht selbst einen Multi-Node-Cluster aufbauen. Das lässt sich mit dem Amazon Relational Database Service (RDS) schnell und einfach erledigen. Auch Backups und Snapshots lassen sich per Mausklick oder API anlegen.

Das von Amazon entwickelte EC2-API scheint sich zum Standard zu entwickeln. Immer mehr Anbieter drängen auf den Markt, die eine EC2-komaptible Rechnercloud anbieten. Wer auf der CeBIT auf einen solchen Anbieter trifft, sollte sich immer über die Elastizität informieren. Viele Anbieter benötigen bereits eine mehrtägige Vorlaufzeit, wenn man mehr als fünf zusätzliche Serverinstanzen anfordert.

Einen interessanten Weg geht Ubuntu mit seinem Cloudservice UEC auf Basis von Ubuntu Server. UEC ist voll kompatibel mit Amazon EC2. So lässt sich eine Private Cloud aufbauen, ganz gleich ob inhouse mit eigener Hardware oder auf gehosteten Rechnern. Sollte kurzfristig zusätzlicher Kapazitätsbedarf auftreten, etwa im Weihnachtsgeschäft, lassen sich sich Ressourcen aus einer EC2-kompatiblen Public Cloud einbinden.

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ZDNet.de Redaktion

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