Intel-CEO Paul Otellini hat in einem Meeting mit Analysten Nokia kritisiert. Die Entscheidung für Windows Phone 7 sei eine rein finanzielle gewesen. Google und Microsoft hätten Nokia-CEO Stephen Elop „unglaubliche Angebote“ gemacht – „viel Geld“.
„Ich hätte nicht die Entscheidung getroffen, die er getroffen hat. Ich hätte mich vermutlich für Android entschieden“, sagte Otellini. „MeeGo wäre die beste Strategie gewesen, aber er kam wohl zu dem Schluss, dass er sie sich nicht leisten konnte.“
Nokia werde es mit Windows Phone 7 schwer haben, sich von anderen Herstellern abzuheben. „Mit Android wäre es weniger schwierig gewesen, mit MeeGo kein Problem.“ Intel werde aber einen anderen Partner finden, um die Plattform weiterzuentwickeln. „Die Mobilfunkprovider wünschen sich immer noch ein drittes Ökosystem, und sie wollen ein offenes Ökosystem. Das ist es, was uns antreibt“, erklärte Otellini.
Der Intel-CEO ist allerdings voreingenommen: Er arbeitet mit Google bei Google TV zusammen, das ebenfalls unter Android läuft. Zudem gehört er zum Aufsichtsrat des Internetkonzerns.
Elop zufolge zahlt Microsoft Milliarden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters zufolge war der Softwarekonzern zu keiner Stellungnahme bereit. Google-CEO Eric Schmidt hatte auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona bestätigt, er habe ausführliche Gespräche mit Nokia geführt.
Fortune spekuliert, dass Überschneidungen in anderen Geschäftsbereichen einer Zusammenarbeit mit Google im Weg gestanden haben. Konkret geht es um Navteq, das Nokia 2007 übernommen hatte und dessen Kartenmaterial es für seine Ovi Maps nutzt. Google besitzt mit Maps schließlich bereits eine eigene, erfolgreiche Kartensoftware.
Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.
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