Google hat mit der Auslieferung eines Updates auf Android-Version 2.3.3 für seine Smartphones Nexus S und Nexus One begonnen. Mit dem Update verschwinden allerdings auch alle Informationen von Facebook-Kontakten aus dem Android-Adressbuch. In der Facebook-App sind sie freilich wie gewohnt enthalten. Das Nexus One ist von dieser Maßnahme nicht betroffen, da Google das Gerät zur Vorstellung mit einer Facebook-App ausgeliefert hat.
Seinen Schritt begründet Google damit, für Facebook keine Ausnahme mehr machen zu wollen. Allen Entwicklern stehe die Android-Contacts-API zur Verfügung, mit der sich eine Integration herstellen lasse, heißt es in einer von Engadget veröffentlichten Stellungnahme. „Wir glauben weiterhin, dass Gegenseitigkeit – also die Erwartung, dass Informationen auch exportiert werden könne, wenn man sie importiert hat – ein wichtiger Schritt in Richtung einer Befreiung der Daten ist. Wir ermutigen daher andere Websites und App-Entwickler, zu erlauben, dass Nutzer ihre Kontakte auch exportieren.“
Offenbar nutzt Google die Gunst der Stunde, um seinen Clinch mit Facebook wieder aufzuwärmen. Der Internetkonzern hatte des Öfteren kritisiert, dass Facebook sich gegen einen Export seiner Daten wehrt. Im Mai 2008 hatte Facebook Googles Friend Connect blockiert, das Verbindungen zu Social Networks herstellt. Im November 2010 untersagte Google den Export von Kontakten aus Google Mail – eine Sperre, die Facebook mit einer Finte umging: Es integrierte eine Schaltflache in die „Freunde finden“-Seite, über die Anwender von Google Mail ihre Kontakte herunterladen und importieren können.
Das Update auf Android 2.3.3 lässt allerdings nicht nur Facebook-Kontakte aus dem Android-Adressbuch verschwinden, sondern behebt auch einige Fehler und bringt eine verbesserte Unterstützung für NFC: Das Nexus S ist damit in der Lage, NFC-Tags nicht mehr nur zu lesen, sondern auch zu schreiben sowie selbst als Tag zu fungieren. Es könne einige Wochen dauern, bis der Rollout beendet sei, teilte Google via Twitter mit.
Zum Mobile World Congress in Barcelona hatte es einige Verwirrung um die Versionsnummer des Android-Updates gegeben. In den Presseunterlagen von HTC war die Rede von Android 2.4, das ebenfalls den Codenamen Gingerbread tragen sollte. Die korrekte Versionsnummer lautet jedoch Android 2.3.3, wie Google und HTC nun mitteilten. Mit der nächsten Version des Mobilbetriebssystems sollte das Chaos in jedem Fall ein Ende haben: Laut Noch-CEO Eric Schmidt sollen Gingerbread und Honeycomb wieder zu einer Version zusammengeführt werden – deren Codename mit I beginnen und nach einem Dessert benannt sein wird.
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