CeBIT: Verband mittelständischer Softwarefirmen kritisiert Messeleitung

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) sieht die Gefahr, dass bei der CeBIT die Anliegen des IT-Mittelstands aus dem Blickfeld geraten. Bei nicht unerheblichen Ausstellungskosten sei die Messe für die kleinen und mittleren IT-Unternehmen in erster Linie keine Spaß-, sondern eine Geschäftsveranstaltung. Sie erwarten daher einen Return on Investment in Form von Abschlüssen, Geschäftskontakten und Leads. „Es bleibt abzuwarten, ob die CeBIT 2011 diesen Erwartungen des IT-Mittelstands mit dem Privatbesucherkonzept gerecht werden kann“, schreibt der Verband in einer Mitteilung.

Die Vertretung des IT-Mittelstands führt aus, man fühle sich zudem durch den Veranstalter zunehmend stiefmütterlich behandelt. Das jahrelange Bekenntnis zur CeBIT werde nicht belohnt. Der Verband kritisiert, dass gute Ausstellungslagen und Hallen teilweise zu Gunsten von größeren Unternehmen mit direktem Draht zum Veranstalter abgegeben werden, wohingegen IT-KMUs Randlagen und thematisch ungünstige Plätze zugewiesen bekämen.

Der mittelständische ERP-Anbieter Godesys hatte seine CeBIT-Teilnahme deswegen vor kurzem abgesagt. „Wir haben den Fall Godesys beobachtet und haben Verständnis für diese Entscheidung“, sagt Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des BITMi und der Grün Software AG. „Der IT-Mittelstand erwartet für sein Bekenntnis zur CeBIT eine Berücksichtigung seiner Anliegen, sonst könnte er sich gegen seinen Willen gezwungen sehen, sich von der CeBIT abzuwenden und wie die Druckerhersteller vor einigen Jahren auszuwandern.“ Die Firma Godesys ist übrigens keines der rund 40 Mitgliedsunternehmen des Verbandes.

Positiv sieht der Verband, dass sich die Messe stabilisiert hat. Eine Woche vor Beginn hatten sich 4200 Unternehmen angemeldet. Das sind 50 mehr als 2010. Der Verband lobt die CeBIT als „eine der wichtigsten Veranstaltungen der Informationstechnologie“ und wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.

„Die Suche nach neuen IT-Themen ist den Veranstaltern gelungen. Mit dem Thema Cloud-Computing und Anwendungen für Smartphones sind genau die richtigen IT-Trends aufgegriffen und in Einzelveranstaltungen überführt worden. Auch das Konzept, die CeBIT weiter für Privatbesucher zu öffnen, ist nicht grundsätzlich abzulehnen. Schließlich freut sich auch der BITMi, wenn der Stellenwert der IT-Technologie weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird und junge Menschen für IT begeistert werden.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

1 Tag ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

5 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

5 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

5 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

6 Tagen ago