Bei den weitaus meisten von PwC befragten Unternehmen haben sich die in Cloud Computing gesetzten Hoffnungen gänzlich (46 Prozent) oder zumindest teilweise (ebenfalls 46 Prozent) erfüllt. Unzufrieden sind lediglich sieben Prozent der Nutzer. Dennoch wird nach Ansicht der Unternehmensberatung die vollständige Auslagerung der IT die Ausnahme bleiben. Lediglich fünf der befragten Unternehmen, die Cloud-Services nutzen, haben sämtliche Daten und Anwendungen auf externe Server verlagert oder planen dies für die kommenden drei Jahre. Für die große Mehrheit ist dies frühestens in fünf Jahren (24 Prozent) oder gar nicht vorstellbar (51 Prozent).
„Unsere Umfrage zeigt, dass eine Auslagerung mit Augenmaß mehr Flexibilität und klare Kostenvorteile bringt. Mittelständische Unternehmen sollten sich daher eingehend mit den Möglichkeiten des Cloud Computing auseinandersetzen und die Technologie nicht vorschnell als vorübergehenden Trend abtun“, empfiehlt Peter Bartels, Vorstand bei PwC und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand.
Eingehend mit den Möglichkeiten auseinandersetzen
Die Aufforderung, sich „eingehend mit den Möglichkeiten des Cloud Computing auseinandersetzen“ sollte aber ernst genommen werden. „Bei Cloud Computing wird viel zu viel“ versprochen“, sagt Analyst Andreas Zilch. Das habe der Cloud-Vendor-Benchmark seines Unternehmens im vergangenen Jahr ganz deutlich gezeigt. „Teilweise haben die Anbieter handwerkliche Fehler gemacht, dass einem die Haare zu Berge standen.“
Einer habe auf seiner Website etwa behauptet, Europas führender Cloud-Anbieter zu sein, dann aber jedoch nur bis zu drei Server oder zehn Instanzen gleichzeitig über das Portal bereitstellen können. Für umfangreichere Anforderungen wurde empfohlen, einen Vertriebsberater anzusprechen. Ob sich das inzwischen geändert habe, prüfe man gerade in der zweiten Auflage der Studie.
Für Professor Dieter Kranzlmüller, Direktor des Leibniz-Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, bringt Cloud zwar Innovation, löst aber eben nicht alle Probleme. „In vielen Fällen ist Cloud eigentlich nur Outsourcing – mit den selben Möglichkeiten und Schwierigkeiten.“
Zum Beispiel sei ein Unternehmen bei einem Cloud-Anbieter ähnlich festgelegt, wie bei einem Outsourcer: „Gebe ich heute meine Daten an einen Cloud-Dienst, kann ich nicht ohne weiteres bei Bedarf zu einem anderen wechseln.“ Wildeboer sieht das etwas weniger eng, Daten ließen sich ja noch transferieren, aber bei Anwendungen sei das Problem – etwa zwischen Amazons E2C und Microsofts Azure – in der Praxis unüberbrückbar.
Fazit
Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass trotz des Cloud-Rummels auf und rund um die CeBIT Firmen, die sich bei der Cloud-Nutzung noch zurück halten, den Zug noch lange nicht verpasst haben. Um sich vorzubereiten, ist die Standardisierung und wenn möglich Automatisirung der eigenen IT sicherlich ein guter Schritt. Auch spricht nichts dagegen, einzelne Dienste aus der Cloud – meist als Software-as-aService – zu nutzen oder mietbare Infrastrukturen einzusetzen, um punktuelle Probleme zu lösen. Das kann etwa ein Skalierungstest für eine selbst entwickelte Anwendung sein.
Parallel dazu sollten sie sich die Cloud-Angebote genau anschauen, die ihre bisherigen Lieferanten einführen. Denn, darin waren sich die Teilnehemr der Münchner Diksussionsrunde weitgehend einig, auch beim Cloud Computing wird das Vertrauen in den Geschäftspartner eine wichtige Rolle spielen. Und am ehesten setzt sich Cloud Computing wahrscheinlich bei allem durch, was nah am einzelnen Anwender ist. Das zeigt sich heute schon am Erfolg von Webmail, CRM im SaaS-Modell oder anderen halb privat genutzen Onlinediensten.
Für Red-Hat-Experte Wildeboer ist das erste und größte Opfer der Cloud-Welle daher das alte Desktop-Paradigma. Und schaut man sich an, für wie viel Aufsehen Smartphones und Tablets in den vergangenen Monaten gesorgt haben, dann muss man im Recht geben.
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