Vodafone zeigt auf der CeBIT 2011 Anwendungen des schnellen neuen Mobilfunkstandards Long Term Evolution (LTE) für die Medienbranche. Gemeinsam mit dem Netzwerkausrüster Ericsson demonstriert der Düsseldorfer Kommunikationskonzern wie die Mobilfunktechnik der vierten Generation Live-Übertragungen von TV-Inhalten in Echtzeit möglich macht.
Ein Anwendungsbeispiel auf dem Vodafone-Stand im Pavillon P32 ist die Nutzung von LTE durch mobil arbeitende TV-Teams. Dabei werden Filmteams mit einer komplett auf Mobilfunk basierenden Übertragungstechnik ausgestattet. Neben der hochauflösenden HD-Videokamera und einem geeigneten Transcoder in Form eines handelsüblichen Notebooks wird zur Live-Übertragung nur noch ein LTE-Modem benötigt.
Die aufwändige und teure Satellitenübertragung ins Sendezentrum per Übertragungswagen wird überflüssig. Die kurzen Latenzzeiten (Pingzeiten) sorgen dafür, dass die von Satelliten-Interviews bekannten Pausen zwischen Frage und Antwort nahezu komplett entfallen.
Auch wird gezeigt, wie Verbraucher über eine Mobilfunkverbindung ohne Probleme auf HD-Inhalte der WDR-Mediathek zugreifen. Das funktioniert am Laptop genauso wie über den LTE-Router „Vodafone-EasyBox“, der an einen Fernseher angeschlossen ist.
Allerdings kann Vodafone, wie alle Aussteller mit LTE-Demoszenarien, exklusiv auf eine Verbindung mit 100 MBit/s zugreifen. Um diese Geschwindigkeit zu erreichen, sind 20 MHz breite Kanäle erforderlich. Die LTE-Technologie nutzt anders als UMTS variable Kanalbreiten von 1,4 bis 20 MHz. Darüber hinaus gibt es gepaarte (Full-Duplex) und ungepaarte (Half-Duplex) Kanäle.
Wenn sich in der Praxis viele Anwender an einer Basisstation die verfügbare Gesamtbandbreite teilen müssen, lässt sich nur ein Bruchteil von 100 MBit/s erreichen. Für eine HD-Video-Übertragung sind etwa 10 bis 15 MBit/s erforderlich. Ob sich diese Datenraten im realen Betrieb erreichen lassen, muss sich erst zeigen.
Weniger realistisch ist das in LTE-800-Netzen mit großen Zellen. LTE-800 wird vor allem in ländlichen Gebieten ausgerollt, die bisher keine Breitbandanbindung per DSL oder Kabel besitzen. In Großstädten sind vor allem LTE-2600-Netze geplant. Bei einer ausreichend großen Basisstations-Dichte sind in der Zukunft durchaus Live-Übertragungen in HD möglich.
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