Facebook hat angekündigt, Adressen und Telefonnummern nun doch wieder an Entwickler weiterzugeben. In einem jetzt veröffentlichten Brief (PDF) heißt es, das Social Network wolle verschiedene Möglichkeiten auswerten, die „Kontrolle der Nutzer zu verbessern“, wenn die „Funktion erst einmal reaktiviert ist“.

Anfang Februar hatten zwei Vertreter des US-Repräsentantenhauses, der demokratische Abgeordnete Ed Markey und der Rebpublikaner Joe Barton, Facebook schriftlich aufgefordert (PDF), seine Vorgehensweise, wie Zustimmungen von Nutzern eingeholt werden, zu überdenken. Ein Pop-up-Fenster sei ungenügend – „angesichts der Sensibilität von persönlichen Adressen und Handynummern im Vergleich zu anderen Informationen, die Anwender bereitstellen“.

Facebooks Brief an die Abgeordneten zielt darauf ab, dass es gängige Praxis ist, Apps nach Aufforderung Zugriff auf verschiedene Informationen zu geben. Beispielsweise frage eine Applikation zum Ausdrucken von Bildern nach der Erlaubnis, auf die ausgewählten Fotos zugreifen zu dürfen, schreibt Marne Levine, Vizepräsidentin für Global Public Policy bei Facebook. Auch eine Social-Gaming-App benötige eine Zustimmung, um auf die Freundesliste eines Nutzers zugreifen zu können.

Levine betonte, dass die Nutzung von Facebook erst ab einem Alter von 13 Jahren gestattet sei. Das Unternehmen „erwägt aktiv“, ob es Applikationen erlaubt sein soll, den Zugriff auf Informationen von Minderjährigen anzufordern.

Abgeordneter Markey erklärte in einer Stellungnahme, er sei mit Facebooks Antwort nicht zufrieden. „Ich denke nicht, dass Applikationen solche Informationen von Teenagern bekommen sollten.“ Er forderte das Social Network auf, den Zugriff auf die Kontaktdaten Jugendlicher zu blockieren, selbst wenn diese die Erlaubnis erteilen. „Facebook hat angedeutet, dass die Funktion noch nicht fertig ist.“

Mitte Januar hatte Facebook Entwicklern und Anbietern von Drittapplikationen Zugriff auf Adressen und Telefonnummern von Mitgliedern versprochen, war aber nur drei Tage später nach scharfer Kritik wieder zurückgerudert. Vorgesehen war, dass Anwender einmalig eine Erlaubnis zur Nutzung erteilen – was unter anderem Sicherheitsforscher Graham Cluley von Sophos ein Dorn im Auge ist.

ZDNet.de Redaktion

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