Nokia plant eine Produktionsstätte für Billig-Handys nahe der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Zunächst werde man rund 200 Millionen Euro investieren, teilte der finnische Handyhersteller mit.
Das Werk wird voraussichtlich 2012 in Betrieb gehen. In Vietnam sollen vor allem sogenannte „Feature Phones“ produziert werden. Sie verfügen über Funktionen, die ältere Handys nicht besitzen – etwa Browser, MP3-Player und kleine Programme. Solche Geräte werden nach wie vor von rund 4,6 Milliarden Menschen weltweit genutzt.
Nach Nokias Strategiewechsel von Symbian zu Windows Phone 7 als Smartphone-Betriebssystem hatte Neo-CEO Stephen Elop einen massiven Stellenabbau angekündigt. Es werde Einschnitte an verschiedenen Standorten weltweit geben. Bis Ende 2010 beschäftigte der Handyhersteller insgesamt 132.000 Menschen.
Im High-End-Smartphone-Markt verliert Nokia zunehmend Anteile an Rivalen wie Apple und Samsung. Googles Mobilbetriebssystem Android hatte 2010 im Jahresvergleich mit 3,33 Millionen verkauften Geräten und 32,9 Prozent Marktanteil erstmals die Führung vor Nokias Plattformen erobert.
Jedoch auch im Einstiegssegment droht Konkurrenz, vornehmlich aus Schwellenländern wie China. Nokia besitzt derzeit zehn Werke in neun Ländern: Es produziert in Lateinamerika (Brasilien und Mexiko), Europa (Finnland, Großbritannien, Rumänien und Ungarn) sowie Asien (China, Indien und Korea).
Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.
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