Sicheres Telefonieren: So entgeht man der Quellen-TKÜ

Für jeden der genannten Vorschläge zum Schutz der Kommunikation gibt es theoretische Möglichkeiten für die Behörden, sie auszuhebeln. Finden sie beispielsweise einen Laptop mit komplett verschlüsselter Festplatte vor, können Sie ein modifiziertes BIOS mit Abhörfunktion flashen. Ein selbst betriebener Asterisk-Server mit SRTP lässt sich infizieren.

Man kann noch zahlreiche weitere Beispiele finden, wie trotz der beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen ein Einklinken in den Telekommunikationsvorgang möglich ist. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die Ermittlungsbehörden über die praktische Möglichkeit verfügen, dies auch zu tun.

Eine BIOS-Malware funktioniert beispielsweise nur auf einem einzigen Laptop-Modell. Zudem muss eine für Zollbeamte einfach und schnell zu bedienende Installation zur Verfügung stehen.

Es geht daher immer darum, eine möglichst ungewöhnliche und möglichst komplizierte Lösung für die sichere Kommunikation zu verwenden. Skype ist leicht zu installieren und zu bedienen. Daher ist es kein Wunder, dass es einerseits häufig eingesetzt wird, und es andererseits Möglichkeiten für Behörden gibt, die Kommunikation zu belauschen.

Derzeit ist Quellen-TKÜ durch Abgreifen des Audio-Subsystems unter Windows der aktuelle Stand der Dinge. Wer so kommuniziert, dass diese Abhörmethode nicht greift, sollte einigermaßen geschützt sein.