IBM zeigt auf der CeBIT in Hannover ein neues Patientenportal. Das IBM Patient Empowerment System gibt Zugriff auf die eigene digitale Krankenakte. Es wurde von IBM Research zusammen mit einem koreanischen Krankenhaus entwickelt.

Die auf Standards basierende Plattform ist auf der CeBIT als Preview zu sehen. Sie hat Features, die an Social Networks erinnern – so können Patienten dort Empfehlungen und Warnhinweise bekommen. Vor allem aber gehen dort zumindest in der Theorie alle medizinischen Daten aus einer Vielzahl von Quellen ein – aus anderen Medizinportalen, aus Krankenhaussystemen, von Sensoren und medizinischen Heimgeräten sowie Hinweise von Behörden.

IBM zufolge steht anders als bei manchen medizinischen Systemen der Patient im Mittelpunkt. Er kann seine Daten äußerst feinstufig freigeben oder vor Zugriff schützen. Außerdem glaubt IBM, dass die Warnhinweise die Gefahren der Medikamenteneinnahme verringern. Der Kaiser Family Foundation zufolge gebe es jährlich 7000 Todesfälle wegen Einnahme der falschen Medikamente. Das Patient Empowerment System kenne aber alle vom Nutzer eingenommenen Medikamente und könne vor Nebenwirkungen im Fall ungünstiger Kombinationen warnen.

Ebenfalls personalisiert erfolgen die Empfehlungen des Systems. Letztlich bekommt der Patient erklärt, was Personen mit ähnlichen Symptomen geholfen hat. Für die Auswertung all der Daten nutzt IBM seine „Big Data Analytics“-Plattform. Das System ist als Data Warehouse auf der Grundlage von Branchenstandards ausgelegt. IBM scheut sich nicht, in diesem Zusammenhang auf den Erfolg seines Supercomputers Watson im US-Fernsehquiz Jeopardy hinzuweisen.

Das Gacheon University Gil Hospital ist mit jährlich rund einer Million Patienten eine der größten medizinischen Einrichtungen Koreas. Zur Entwicklung des Patient Empowerment System haben IBMs Forschungseinrichtungen in Korea, Israel und China beigetragen.


Informationen zu einem Medikament im Patient Empowerment System (Bild: IBM)
ZDNet.de Redaktion

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