Das von Mozilla im Oktober 2010 vorgestellte Web-Application-Projekt hat einen ersten Meilenstein erreicht. Wie Produktmanager Ragavan Srinivasan in einem Blogeintrag schreibt, gibt es jetzt stabile Schnittstellen (APIs), Dokumentationen für Entwickler sowie Tools, um plattformunabhängige Browser-Applikationen zu schreiben und online zu verkaufen.
Die Anwendungen, die mit den Werkzeugen des Web-Application-Projekts erstellt werden können, nennen die Entwickler „Open Web Applications“. Das sind im Prinzip Webseiten, die Techniken wie HTML5, CSS3 sowie Javascript nutzen, und sich fest im Browser installieren lassen. Dafür enthalten die Applikationen ein Manifest, das ihre Funktion beschreibt. Außerdem nutzen sie eine spezielle Javascript-Schnittstelle.
Entwickler sollen aber nicht nur eine Möglichkeit erhalten, Anwendungen zu schreiben. Das Projekt bietet auch Funktionen für den Aufbau eines Online-Shops oder Verzeichnisses an, über die sich Anwendungen kostenlos oder gegen Bezahlung vertreiben lassen. Eine erste Auswahl von Applikationen im Beta-Stadium für Firefox und Chrome kann man sich in einer Online-Galerie ansehen.
Im nächsten Entwicklungsschritt sind Funktionen geplant, mit denen sich die vom Anwender häufig genutzten Applikationen im Browser programmgesteuert aufrufen lassen. Entwickler sollen künftig auch Daten aus verschiedenen Websites in Widgets zusammenfassen können. Ein Video der Mozilla-Entwickler liefert weitere Informationen.
Das Mozilla-Projekt unterstützt aktuelle Browser wie Firefox 3.6, Firefox Mobile, Internet Explorer 8, Chrome, Safari, Opera und WebKit-Varianten für Mobilgeräte. Ähnliche Ziele wie Mozilla verfolgt die von Fraunhofer Fokus mit Projektpartnern aus Industrie und Forschung gegründete Initiative Webinos. Sie will eine Open-Source-Plattform und Softwarekomponenten entwickeln, die unabhängig von Hardware und Betriebssystem genutzt werden können.
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