Die Messeleitung und der Bitkom hatten Cloud Computing zum Leitthema der CeBIT 2011 ausgerufen. Die Aussteller waren zum großen Teil damit einverstanden. Sofern es irgendwie möglich war, beteiligte sich jeder mit einem zumindest kleinen Cloud-Bezug daran.
Allerdings wiesen einige Umfragen und Studien im Vorfeld und im Umfeld der Messe auch darauf hin, dass sich sowohl die potenziellen Kunden als auch die Anbieter noch intensiv mit dem Thema beschäftigen müssen. Die Anbieter, weil sie in ihren Marketingunterlagen oft schon weiter sind, als in der Praxis. Die Kunden, weil sie zum großen Teil bisher weder genau wissen, was sie von der Cloud zu erwarten haben, noch ausreichend informiert sind, um Vor- und Nachteile vernünftig abwägen zu können. Für den Mittelstand hat das etwa eine Umfrage von PwC kurz vor der Messe nochmal gezeigt.
Praktische Hilfen gibt es wenige. Eine davon, die auch auf der CeBIT vorgestellt wurde, ist die Cloud Matrix von T-System Multimedia Solutions. Sie erhebt zwar nicht den Anspruch, ein umfassendes Cloud-Vergleichswerkzeug zu sein, kann aber ein Gefühl dafür vermitteln, welche Faktoren bei der Entscheidung für einen Cloud-Anbieter eine Rolle spielen können und sollten.
Cloud Printing
Neben der inzwischen nahezu schon klassischen Möglichkeit, sich Server oder Rechenleistung für einen gewissen Zeitraum zu mieten, werden unter dem Cloud-Label aber inzwischen auch ganz andere Angebote vermarktet. Ein Beispiel dafür ist das Cloud-Printing. Dazu haben auf der CeBIT der Berliner Anbieter Thin Print bezeihungsweise dessen Geschäftsbereich Cortado und einige Druckerhersteller eine Cloud Printing Alliance ins Leben gerufen.
Worum geht es dabei? Die kostenlose App Cortado Workplace ermöglicht das Drucken von Dokumenten direkt von Smartphones und Tablets auf jedem verbundenen WLAN- oder Bluetooth-Drucker – unabhängig vom mobilen Gerät, Drucker und Dateityp. Außerdem muss kein PC dafür angeschaltet sein. An der Kooperation beteiligen sich Brother, Dell, Konica Minolta, Kyocera und Oki. Außerdem ist der WLAN-Anbieter Funkwerk dabei. Weitere Drucker-, Netzwerk- und Hotspot-Anbieter sind eingeladen, sich zu beteiligen.
Einen anderen, eigenen Weg gehen Xerox und HP: Sie bieten Drucker mit E-Mail-Adresse an. Dadurch lässt sich Auszudruckendes von mobilen Geräten per Mail an den Drucker schicken. Dafür muss dem Nutzer allerdings die Adresse bekannt sein – und der Hersteller das mögliche Spam-Problem lösen. Xerox tut dies über eine Warteschlange: Der Anwender muss den gesendeten Druckjob am Gerät bestätigen, sonst verfällt er. HP setzt auf Whitelisting – was aber bei „öffentlichen“ Geräten, zum Beispiel in einem Hotel, unpraktisch ist.
Arbeitsplätze in der Cloud
Ein zweites Beispiel für neuartige Cloud-Angebote mit guten Chancen auf schnelle Akzeptanz sind virtuelle Arbeitsplätze. Deren einziges Manko: Es muss eine schnelle Datenverbindung bestehen. Das wird sich aber – glaubt man den Versprechungen der Mobilfunkbetreiber – in naher Zukunft erledigen. Dann kommen sie dem Bedarf nach mehr Mobilität entgegen und sind von den Anbietern halbwegs standardisiert ausrollbar. Microsoft und IBM haben diesbezüglich ebenso Angebote vorbereitet wie HP und nationale Anbieter.
Geballt informiert wurde über das Thema Cloud Computing auf der CeBIT in der vom Bitkom organisierten Cloud Computing World. ZDNet hat sich in dem Sonderausstellungsbereich umgesehen.
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