Forscher der Michigan State University (MSU) haben Software und Algorithmen entwickelt, die es ermöglichen, Phantomzeichnungen von vermeintlichen Straftätern mit Fotos aus einer Verbrecherkartei abzugleichen. Ihre Ergebnisse veröffentlichen Anil Jain, Professor für Computerwissenschaften, sowie der Doktorand Branden Klare in der März-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence.
Fotos und Zeichnungen von Verbrechern seien ein fester Bestandteil polizeilicher Ermittlungsarbeit, so die Forscher. Beschreibungen von Zeugen stellten jedoch oft als unvollständig heraus. Ihr Projekt sei der erste Versuch, in einem großen Umfang Phantombilder mit einer Verbrecherdatei abzugleichen. Die Resultate sähen bisher vielversprechend aus.
Der Algorithmus vergleicht Augen, Nasen, Kinnformen und andere Strukturen von Gesichtern in Bilderpaaren. Bei Tests mit einer Datenbank mit mehr als 10.000 Bildern fand das System in 45 Prozent der Fälle die richtige Person. Die Zeichnungen stammten alle aus Fällen, in denen die Täter später identifiziert wurden.
„Wir haben gegenüber kommerziellen Gesichtserkennungssystemen deutliche Verbesserungen erzielt“, sagte Klare. Es sei geplant, das System in etwa einem Jahr auch in der Praxis einzusetzen.
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