AOL hat den Kauf des Nachrichtenportals Huffington Post erfolgreich beendet. Ein Abschluss war ursprünglich für das zweite Quartal 2011 angedacht. Der Kaufpreis beträgt 315 Millionen Dollar (rund 226 Millionen Euro). Die US-Handelsbehörde FTC hatte die Übernahme vergangene Woche genehmigt.
AOL hat das Nachrichtenportal mit seinen Angeboten AOL Media sowie AOL Local zusammengeführt und die Huffington Post Media Group gegründet. Ziel ist es, AOLs Bedeutung als Lieferant von Online-Inhalten zu steigern. Zu der neuen Mediengruppe gehören auch die von AOL gekauften Blogs Engadget und TechCrunch sowie weitere AOL-Websites wie PopEater, Mapquest und Moviefone.
Präsidentin und Chefredakteurin der neuen Mediengruppe ist Arianna Huffington, Gründerin der Huffington Post. Sie soll 117 Millionen Amerikaner und 270 Millionen Menschen weltweit erreichen.
AOL-CEO Tim Armstrong hatte Ende Juni 2010 einen Strategiewechsel angekündigt. In der nächsten Phase des Internets werde es um hochwertige Inhalte gehen, und AOL sei dafür mit 4000 Journalisten bestens gerüstet. „Ich weiß nicht, ob die Welt noch mehr Inhalte von geringer Qualität braucht. Wir fokussieren uns auf Qualität.“
Ende Dezember kaufte AOL das soziale Start-up About.me. Anfang Februar tauchte ein internes Strategiepapier auf, das eine weitere Fokussierung auf Inhalte nahelegt. AOL weist seine Redakteure an, ihre Arbeit an vier Hauptkriterien auszurichten: Traffic-Potenzial, Einnahme- und Gewinnmöglichkeiten, Bearbeitungszeit und redaktionelle Integrität.
Erst gestern wurde bekannt, dass dem Unternehmen vermutlich bald weitere Entlassungen ins Haus stehen. Auf einer Konferenz von PaidContent in New York soll Armstrong auf die Frage nach einem Stellenabbau geantwortet haben, dass es Veränderungen geben werde. Anfang 2010 hatte AOL seine deutschen Niederlassungen geschlossen und sich dabei von rund 2300 Mitarbeitern getrennt.
Im Geschäftsjahr 2010 musste AOL einen Umsatzrückgang von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Die Werbeeinnahmen schrumpften im selben Zeitraum ebenfalls um 26 Prozent. Operativ und unterm Strich standen hohe Verluste zu Buche. Im Schlussquartal 2010 erzielte der Konzern aber wieder Profite im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
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