AMD stellt Dual-Chip-Grafikkarte Radeon HD 6990 vor


Die Radeon HD 6990 kommt mit einem DVI-Ausgang und vier Mini-DisplayPorts (Bild: AMD).

AMD hat mit der Radeon HD 6990 (Codename Antilles) eine High-End-Grafikkarte mit zwei Cayman-XT-GPUs auf einer Platine vorgestellt, die als Crossfire-Gespann arbeiten. Sie löst die Vorgängergeneration Radeon HD 5970 mit zwei HD-5870-Kernen ab und will Nvidias Geforce GTX 580 den Titel der schnellsten Grafikkarte der Welt streitig machen.

Durch eine verbesserte Architektur sollen die neuen GPUs zehn Prozent mehr Performance pro Quadratmillimeter Chipfläche bieten. Dank überarbeiteter Tesselation-Engines und „Intelligent Tesselation“, einer Technik zur Beschleunigung des Rendering durch Zerlegung von Polygonen in einfache Flächen, steigt die Leistung in diesem Bereich gegenüber der Vorgängergeneration AMD zufolge um das 2,9-Fache.

Die beiden 40-Nanometer-GPUs der Radeon HD 6990 verfügen jeweils über 1536 Stream-Prozessoreinheiten, ein 256 Bit breites Speicherinterface und 2 GByte GDDR5-RAM. Damit entsprechen sie der Single-Chip-Version. Allerdings hat AMD die Taktraten gegenüber der HD 6970 leicht reduziert, vermutlich um die Stromaufnahme zu senken: Die Kerne arbeiten mit 830 statt 880 MHz, der Speicher mit 1250 MHz (effektiv 5000 MHz) statt 1375 MHz (effektiv 5500 MHz).

Per Schalter lässt sich bei ausgeschaltetem PC – wie schon bei Radeon HD 6970 und 6950 – zwischen Standard- und Übertakter-BIOS wählen. In letzterer Einstellung laufen die Kerne mit 880 MHz, also auf dem Niveau der HD 6970, während der Speichertakt gleich bleibt. Dadurch steigt laut AMD allerdings auch die Leistungsaufnahme von 375 Watt TDP auf bis zu 450 Watt. Als Mindestvoraussetzung nennt der Hersteller ein 650-Watt-Netzteil mit zwei achtpoligen Stromsteckern.

Generell bringt die Radeon-HD-6900-Reihe als Neuerungen einen optimierten Kantenglättungsmodus (Enhanced Quality Antialiasing, EQAA) und die dynamische Energieverwaltung PowerTune mit. Letztere reduziert automatisch die Taktfrequenz des Grafikchips, sobald die Leistungsaufnahme den Maximalwert überschreitet.

Die Videoeinheit UVD3 ermöglicht das Abspielen von Blu-ray-Filmen in stereoskopischem 3D. Außerdem beschleunigt sie die Wiedergabe von DivX- und Xvid-Videos. Zudem unterstützen die HD-6900-GPUs außer DirectX 11 und OpenGL 4.0, AMDs Stream (Support von OpenCL 1.0 und DirectCompute 11), CrossfireX sowie die Multimonitortechnik Eyefinity.

Im Gegensatz zu den Radeon-HD-Modellen 6970 und 6950 kommt die HD 6990 mit nur einem DVI-Port und ohne HDMI-Ausgang. Dafür bietet sie außer einem DVI-Anschluss vier statt zwei Mini-DisplayPort-Schnittstellen. AMD begründet dies damit, dass das zweite Slotblech komplett als Luftausgang dienen soll, um die Kühlung zu verbessern. Zwei Adapter für Mini-DisplayPort auf DVI (nur Single-Link) und einer auf HDMI liegen bei.

Mit Eyefinity lassen sich derzeit bis zu fünf Displays gleichzeitig an der HD 6990 betreiben. Erst wenn Bildschirme auf den Markt kommen, die den Display-Port-Standard 1.2 unterstützen und sich in Reihe schalten lassen, kann die Dual-Slot-Karte trotz lediglich fünf Anschlüssen bis zu sechs Monitore ansprechen.

Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt für die Radeon HD 6990 bei 629 Euro. Erste Modelle mit Dual-Slot-Kühler sind ab sofort zu diesem Preis unter anderem von HIS, PowerColor und Sapphire erhältlich. Zum Vergleich: Nvidias Geforce GTX 580 kostet aktuell etwa 430 Euro.

AMD-Radeon-HD-6000-Serie

AMD Radeon HD 6990 AMD Radeon HD 6970 AMD Radeon HD 6950 AMD Radeon HD 6870 AMD Radeon HD 6850
Stream-Prozessoren 3072 1536 1408 1120 960
Textureinheiten 192 96 88 56 48
Rasterendstufen 64 32 32 32 32
Kernakt 830 MHz 880 MHz 800 MHz 900 MHz 775 MHz
Speichertakt 1250 MHz 1375 MHz 1250 MHz 1050 MHz 1000 MHz
Speicherbandbreite 256 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit
Framebuffer k.A. k.A. k.A. 1 GByte 1 GByte
Zahl Transistoren 5,28 Milliarden 2,64 Milliarden 2,64 Milliarden 1,7 Milliarden 1,7 Milliarden

ZDNet.de Redaktion

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