Bericht: Telekom will T-Mobile USA an Sprint Nextel verkaufen

Die Deutsche Telekom AG will sich angeblich von ihrer amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile USA trennen. Wie Bloomberg berichtet, führt der Bonner Konzern Verkaufsgespräche mit Sprint Nextel. Demnach soll die Telekom einen Hauptanteil an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen erhalten.

Laut den „mit der Angelegenheit vertrauten“ Quellen von Bloomberg wurden die Verhandlungen mehrfach unterbrochen und wieder fortgesetzt. Möglicherweise komme das Geschäft nicht zustande. Streitpunkt sei die Bewertung von T-Mobile USA, das im vierten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen musste.

In einer E-Mail an Bloomberg sagte Telekom-Finanzchef Timotheus Höttges: „Generell sind in den USA alle Optionen offen – ein Verkauf des gesamten Geschäfts oder von Teilen davon.“ Sein Unternehmen könne auch einen Partner finden, Anteile verkaufen oder ein Netzwerk-Abkommen abschließen.

Sprint und T-Mobile USA sind die Nummer drei und vier im US-Mobilfunkmarkt, hinter Verizon Wireless und AT&T. Sprints Marktwert betrug gestern nach Börsenschluss 14,05 Milliarden Dollar (10 Milliarden Euro). Michael Kovacocy, Analyst bei Evolution Securities in London, schätzt Bloomberg zufolge den Wert von T-Mobile USA auf 15 bis 20 Milliarden Dollar.

Ein möglicher Anreiz für einen Zusammenschluss von Sprint und T-Mobile USA wäre für beide Firmen der gemeinsame Aufbau eines 4G-Mobilfunknetzes. Derzeit ist Sprint für 4G auf WiMax-Dienste von Clearwire angewiesen. LTE wird aber voraussichtlich die dominierende 4G-Technik sein, die auch T-Mobile einsetzen will.

Schon in der vergangenen Woche hatte Steve Elfman, Präsident der Sparte Network Operations und Wholesale bei Sprint, angekündigt, sein Unternehmen setze auf eine Mobilfunkinfrastruktur, die CDMA, LTE und WiMax unterstütze. „Diese Art von Technologie gibt uns die Möglichkeit, Netzwerke aktiv zu teilen, wenn sich uns die Gelegenheit dazu bietet.“

Tony Melone, CTO von Verizon, lehnt hingegen eine gemeinsame Nutzung eines Mobilfunknetzes ab. Dieses Konzept sei nur in der Theorie interessant. Das Beispiel Clearwire und Sprint habe gezeigt, dass es viele Koordinationsprobleme gebe.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago