Urheberrecht: Frankreich verurteilt Google zu 430.000 Euro Strafe

Ein Pariser Berufungsgericht hat Google wegen Urheberrechtsverstößen in vier Fällen zu einer Geldstrafe von 430.000 Euro verurteilt. Damit sind Schadenersatz sowie Zinsen abgedeckt.

Das Verfahren behandelte die Werke eines Fotografen, den Film „Mondovino“ von Jonathan Nossiter sowie zwei weitere Dokumentationen – eine Aufarbeitung des armenischen Genozids, den der deutsch-französische Sender Arte koproduziert hatte, sowie einen Film über die Clearstream-Affäre rund um den Journalisten Denis Robert.

Die Urheber hatten Google Frankreich und dem Mutterkonzern vorgeworfen, die Arbeiten über seine Suchmaschine zugänglich gemacht zu haben. Teilweise seien sie auch direkt über Googles Videodienst abrufbar gewesen.

Nach eigenen Angaben hatte Google die beanstandeten Werke auf Antrag aus seinem Suchindex gelöscht. Sie tauchten allerdings erneut in den Ergebnissen auf, woraufhin die Rechteinhaber Klage einreichten. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gab Google an, Berufung gegen das Urteil einlegen zu wollen.

Spanien überlegt derweil, rund 80 Fälle, in denen Google persönliche Informationen aus seinem Suchindex streichen soll, an den Europäischen Gerichtshof weiterzuleiten, wie das Wall Street Journal berichtet. Google erklärte, es werde den Großteil der 80 Erlasse anfechten, da die spanische Datenschutzbehörde ihre Kompetenzen überschritten habe. „Wir begrüßen, dass sich Spanien an das Höchste Europäische Gericht wenden will, um festzustellen, ob sich die Behörde über europäisches Recht hinweg gesetzt hat“, sagte Peter Barron, verantwortlich für European External Relations bei Google, gegenüber dem WSJ. Spaniens Vorgehen zeige, dass es um eine Schlüsselfrage gehe.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

5 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago