Nach der Deutschen Telekom, Vodafone und O2 hat mit E-Plus nun auch der vierte deutsche Provider mit Feldtests von Long Term Evolution (LTE) begonnen. Die Probeläufe erfolgen in Kooperation mit den Infrastruktur-Partnern China Mobile und ZTE auf drei Frequenzen: 1,8, 2,1 und 2,6 GHz.
Den von den übrigen Anbietern für LTE genutzten 800-MHz-Bereich darf E-Plus nicht verwenden, weil es bei der Auktion der Frequenzblöcke aus der Digitalen Dividende im Mai 2010 leer ausgegangen war. Generell gilt: Je geringer der Frequenzbereich, desto größer die Reichweite. Daher müssen bei Nutzung des 800-MHz-Bands weniger Mobilfunkmasten mit LTE-Technik ausgestattet werden als bei höheren Frequenzen.
Bei den Tests im 2,6-GHz-Breich setzt E-Plus auf das Zeitduplex-Verfahren (TDD), bei dem Sende- und Empfangskanal die gleiche Frequenz zeitversetzt nutzen. Das Umschalten zwischen Sende- und Empfangsmodus erfolgt jedoch so schnell, dass dem Nutzer die Unterbrechung nicht auffällt. China Mobile will das Verfahren zum weltweiten Standard machen (TD-LTE). Es nutzt das Spektrum effizienter aus als die übliche Frequenzduplex-Technik (FDD-LTE) mit getrennten Frequenzen für Up- und Downstream, ist aber auch technisch aufwändiger und störungsanfälliger.
Vorrang hat für E-Plus aber weiterhin der Ausbau von HSPA+, das mit bis zu 21,6 MBit/s im Downstream ähnlich hohe Bandbreiten ermöglicht wie LTE. Ballungszentren hätten dabei Priorität, teilte der Düsseldorfer Provider mit. Anders als LTE sei HSPA+ bereits marktreif. Ein kommerzielles LTE-Angebot komme daher erst in Frage, wenn ausreichend Endgeräte „zu verbraucherfreundlichen Preisen“ verfügbar seien. Dies werde aber auf absehbare Zeit nicht der Fall sein.
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