Verlage und Buchhandel in Deutschland gehen davon aus, dass sich das E-Book dieses Jahr am Markt durchsetzen wird. Die Buchbranche sei von der fortschreitenden Digitalisierung des Buchmarkts überzeugt, auch wenn die Deutschen derzeit fast ausschließlich gedruckte Bücher läsen, heißt es vonseiten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „2011 wird der eigentliche Durchbruch für das E-Book kommen“, sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, bei der Vorstellung der Studie „Umbruch auf dem Buchmarkt? Das E-Book in Deutschland“ (PDF) in Frankfurt.
80 Prozent der Verlage in Deutschland wollen der Befragung zufolge demnächst E-Books anbieten. Derzeit haben 35 Prozent digitale Bücher im Sortiment. Im Käuferbuchmarkt – ohne Schul- und Fachbücher – haben die deutschen Händler 2010 nach Angaben des Börsenvereins rund 21,2 Millionen Euro mit digitalen Büchern umgesetzt. Das entspreche nur einem halben Prozent des Gesamtumsatzes.
Bis zum Jahr 2015 rechnen die Verlage mit einem Anteil von 16,2 Prozent am Gesamtumsatz. Für 2010 wurde er laut Börsenverein auf 5,4 Prozent geschätzt, konkrete Zahlen gibt es offenbar nicht. Auch der Buchhandel geht von einer Steigerung aus: Lag der E-Book-Umsatz der Buchhandlungen 2010 insgesamt durchschnittlich bei 0,8 Prozent, soll er in den kommenden vier Jahren auf 9,2 Prozent steigen.
„Wir erleben gerade, wie sich ein neuer Markt formiert“, sagte Skipis. Die Branche habe mit der Entwicklung der Plattform Libreka die Voraussetzung dafür geschaffen, digitale Inhalte zu bündeln. „Das Angebot auf dem Markt ist da, es wächst und es wird seinen Weg zu den Lesern in den nächsten ein, zwei Jahren finden.“ Entscheidend sei jetzt, wie komfortabel die Lesegeräte und der Zugang zu elektronischen Büchern gestaltet würden.
Die Daten entstammen einer Studie des Börsenvereins, die in Zusammenarbeit mit der GFK durchgeführt wurde. Anfang 2011 wurden dafür 1800 sogenannte Sortimenter und 1850 Verleger befragt. Die Hochrechnung der E-Book-Umsätze für 2010 basiert auf dem GFK-Verbraucherpanel mit insgesamt 20.000 Umfrageteilnehmern.
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