Zwar sind die Unterschiede zum ersten iPad äußerlich nicht groß, aber im Inneren verbergen sich dann doch ein paar Highlights: Angetrieben wird das iPad 2 von einem Dual-Core-A5-Prozessor, der die doppelte Rechen- und sogar die neunfache Grafikpower des Vorgänger schaffen soll. Davon dürften vor allem Spiele deutlich profitieren, aber auch andere Multimedia-Funktionen haben etwas davon.
Das iPad 2 hat zwei Kameras an Bord. Beide nehmen Fotos und Videos auf. Die rückseitige Linse hat ihren Platz oben rechts gefunden, wo man sie zumindest im Hochformat üblicherweise nicht mit der Hand bedeckt. Optisch erinnert das Modul an die Kamera des iPhone 4. Hier wie dort ist die eigentliche Linse von einem Ring aus Chrom umgeben, und in beiden Fällen sind Videoaufnahmen im HD-ready-Format (720p) möglich. Technisch kommt hier allerdings nicht der BSI-Bildsensor des aktuellen Apple-Smartphone zum Einsatz. Die Bildqualität ist also schlechter als beim iPhone 4 und liegt eher auf dem Niveau des aktuellen iPod Touch.
Das ist aber nicht tragisch, denn selbst eine tolle 10-Megapixel-Kamera auf DSLR-Niveau würde eine Sache nicht verändern: Es sieht komisch aus, wenn man ein Tablet als Kamera benutzt. Und es fühlt sich auch nicht viel besser an. Dennoch, um mal schnell einen Schnappschuss zu machen, ist das okay. Und genau dafür reicht auch die Qualität der iPad-2-Kamera.
In der Praxis wird wohl ohnehin meist die zweite Linse auf der Vorderseite zum Einsatz kommen, um dem Benutzer des neuen Apple-Tablet Videotelefonate zu ermöglichen. Für diesen Zweck wird die mit dem iPhone 4 eingeführte Videochat-Software FaceTime genutzt, die inzwischen auch auf dem iPod Touch und Mac-Computern läuft. Das Erlebnis der Bildtelefonie ist mit dem Tablet aber noch einmal etwas ganz anderes: Das Gesicht des Gesprächspartners erscheint nicht klein auf dem Handy-Display, sondern ist lebensgroß. Und im Gegensatz zum Computer kann man das „Gesicht“ in den Händen halten und vor sich hertragen. Aber leider bleibt es bei der Einschränkung, dass Videotelefonate nur über WLAN möglich sind.
Eine Neuerung beim iPad 2 ist die Möglichkeit, über den Dock-Connector per Adapter einen HDMI-Ausgang zu realisieren: Das iPad spiegelt den Inhalt seines Displays dann in Full-HD auf einen angeschlossenen Fernseher oder Monitor. Allerdings: Die meisten Apps und die Wiedergabe von Videos übersteigt 720p nicht. Dafür ist die Ausgabe aber nicht mehr auf Präsentationen und Filme beschränkt. Es landet einfach alles auf dem externen Display, darunter Videos, Fotos, Spiele und natürlich auch das Menü des Homescreen. Das war bislang eine der Stärken der kommenden Apple-Mitbewerber, wie etwa des Xoom von Motorola – und damit zieht Apple jetzt gleich.
Auch ein 3-Achsen-Gyroskop ist nun an Bord, das schon vom iPhone 4 und dem aktuellen iPod Touch bekannt ist. Damit reagiert das Gerät sensibler auf Bewegungen und ermöglicht beispielsweise eine akkuratere Steuerung von Spielen.
Das iPad 2 hat wie der Vorgänger Bluetooth 2.1 inklusive der Unterstützung von Stereo-Audioübertragungen (A2DP) an Bord, WLAN nach dem aktuellen n-Standard und einen hervorragenden Akku, der bis zu 10 Stunden Dauereinsatz übersteht.
Leistung
Aller Skepsis gegenüber euphorischen Herstellerangaben zum Trotz: Das iPad 2 stellt eine Verbesserung dar. Auch wenn das erste iPad recht schwer zu schlagen war, was die spürbare Performance angeht, das neue Tablet setzt noch einen oben drauf. Das System und die Programme fühlen sich noch einen Tick flotter an. Insbesondere beim Starten von Anwendungen und beim Multitasking macht sich der schneller Dual-Core-Prozessor bemerkbar. Auch die Browser-Performance ist dank einer verbesserten JavaScript-Engine und der gestiegenen Prozessorleistung deutlich höher als noch beim Vorgängermodell.
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