Google hat den neuen Microsoft-Browser Internet Explorer 9 mit einem Plug-in um Support für seinen Audio-Video-Codec WebM erweitert. Derzeit handelt es sich allerdings noch um eine Technology Preview, die der inoffizielle Blog Google Operating System entdeckt hat. Google hatte eine solche Erweiterung zuerst im Januar angekündigt.
Der neue Webstandard HTML 5 ermöglicht es Autoren und Programmierern, durch den Tag <video> Filme in ihre Seiten einzubetten. Der Browser kann aber nur solche Filme abspielen, für die er den passenden Codec besitzt.
Nur Googles eigener Browser Chrome, Mozilla Firefox und Opera unterstützen den als freien Codec konzipierten WebM von Haus aus. Apples Safari und Microsofts Internet Explorer setzen stattdessen auf den lizenzpflichtigen Codec H.264, an dessen Erlösen beide Unternehmen als Lizenzinhaber und Mitglieder der Verwertungsgesellschaft MPEG LA beteiligt sind.
Microsoft hat angedeutet, dass es sich nicht von Haus aus gegen WebM sträubt und beispielsweise mit Google zusammen am WebM-Plug-in arbeitet, aber Bedenken wegen des geistigen Eigentums an dem Codec hat. Die MPEG LA sammelt derzeit Lizenzen, die gegen den vermeintlich freien Google-Codec in Stellung gebracht werden können. Dieses Vorgehen hat aber auch schon zu einer Untersuchung durch die US-Justiz geführt.
Fast gleichzeitig hat Google eine Hardware-Implementierung von VP8 vorgestellt. VP8 heißt die Video-Komponente von WebM, die Google vergangenes Jahr zusammen mit On2 Technologies für 123 Millionen Dollar gekauft hat.
Als Betreiber einer der größten Videosites – Youtube – verfügt auch Google im Bereich Video über eine beträchtliche Durchsetzungsfähigkeit. Auf Youtube werden Videos mit einer Auflösung von 720p oder höher schon mit WebM kodiert. Eine Hilfsseite erklärt Nutzern, wie sie Youtube-Filme im WebM-Format auf ihrem System zum Laufen bringen können.
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