Moderne Browser müssen schon seit einiger Zeit mehr können als nur einfache HTML-Seiten anzeigen. Vor allem die Verarbeitung von JavaScript ist für die Performance im Web 2.0 entscheidend. Wer AJAX noch nie gehört hat, aber dafür Google Maps, Google Mail oder AJAX Write nutzt respektive Internet-Sites wie Flickr oder Last.fm ansurft, macht von dieser Technik bereits intensiven Gebrauch. Auch im Unternehmensumfeld hat AJAX schon Fuß gefasst: 24SevenOneOffice ist eine Lösung für Enterprise Resource Planning (ERP) und Kundenbeziehungsmanagement (CRM), die über einen normalen Webbrowser bedient wird.
JavaScript stand bei Microsoft lange Zeit nicht besonders im Fokus. Nun hat man sich eines Besseren besonnen und stellt mit dem Internet Explorer 9 einen modernen Browser vor, der nicht nur eine ausgezeichnete JavaScript-Performance bietet, sondern auch in anderen Disziplinen überzeugen kann. Allerdings betrifft dies nur die 32-Bit-Version des Browser. Der 64-Bit-Variante fehlt beispielsweise ein echter JavaScript-JIT-Compiler, sodass diese entsprechenden Code jedes Mal neu interpretieren muss. Die Benchmarks offenbaren die Leistungsschwäche der 64-Bit-Version eindrucksvoll.
Der Internet Explorer 9 32-Bit erzielt im SunSpider-JavaScript-Benchmark das beste Ergebnis, dicht gefolgt von Opera, Chrome und Firefox. Etwas abgeschlagen platziert sich Safari. Die 64-Bit-Version des IE9 kann hingegen nicht mithalten, da sie keinen JavaScript-JIT-Compiler enthält und wie der IE8 den Code bei jeder Ausführung neu interpretiert.
Peacekeeper von Futuremark testet die Browser anhand von JavaScript-Code, der von den Sites YoutTube, Facebook, Google Mail und Meebo stammt. Aus sechs verschiedenen Tests speist sich das Gesamtergebnis. Opera und Chrome belegen mit großem Abstand zur Konkurrenz die ersten Plätze. Von den Verfolgern ist der Internet Explorer 9 noch der schnellste. Am langsamsten ist Firefox und die 64-Bit-Version des IE9.
Google V8 überprüft ebenfalls die JavaScript-Performance. Aus sieben verschiedenen Einzeltests speist sich das Gesamtergebnis. Dass der Google-Browser beim Google-Benchmark am besten abschneidet, sollte nicht weiter verwundern. Der schnellste Nicht-Google-Browser ist Opera, dicht gefolgt von Firefox. Die weiteren Plätze belegen Safari und Internet Explorer 9 32-Bit. Wegen des fehlenden JavaScript-Compilers kann die 64-Bit-Version des IE9 nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Dass Mozilla noch viel Arbeit in die Entwicklung Firefox 4.0 stecken muss, zeigt sich am Speicherverbrauch der RC1. Während des Google-V8-Tests beansprucht Firefox bis zu 431 MByte RAM. Opera benötigt 314 MByte, während Safari und Internet Explorer 9 nur um die 200 MByte verbrauchen. An der Spitze liegt Chrome, der den Speicher nur mit 83 MByte belastet.
Im zweiten Test, der den Ressourcenverbrauch der Browser untersucht, gehen Firefox 4.0 RC1 und Opera 11.01 als klare Verlierer hervor. Beim Abspielen einer Lytebox-Animation mit 18 Bildern belastet der Mozilla-Browser den Arbeitsspeicher mit 118 MByte. Opera benötigt sogar 130 MByte, während der Internet Explorer 9 mit 42 MByte am genügsamsten ist. Beachtlich ist auch die niedrige CPU-Belastung des Microsoft-Browser. Das war bei Version 8 noch ganz anders. Am stärksten belastet Safari die CPU.
In Sachen Kompatibilität hat Microsoft mit dem Internet Explorer 9 aufgeholt. Im Acid3-Test erzielt er 95 von 100 Punkten. Firefox kommt auf 97. Die anderen Browser erreichen die Höchstpunktzahl.
Der Vergleich zwischen der 32- und der 64-Bit-Version offenbart große Leistungsunterschiede. Microsoft hat inzwischen in einem Blog mitgeteilt, dass die 64-Bit-Version des IE9 keinen JavaScript-JIT-Compiler besitzt. Entsprechend schwach fallen die Benchmarks aus.
Zudem ist der RAM-Verbrauch der 64-Bit-Version sehr hoch. Wegen des fehlenden JavaScript-Compilers kann der IE 9 64-Bit im Sunspider-Test nicht mit der 32-Bit-Version mithalten.
Fazit
Der Internet Explorer 8, den Microsoft fast auf den Tag genau vor zwei Jahren vorstellte, war in Sachen Web-2.0-Performance eine große Enttäuschung. Dass die JavaScript-Leistung immer bedeutender wurde, musste Microsoft durch sinkende Marktanteile im Browsermarkt schmerzlich erfahren. Mit dem IE9, der in Sachen Performance durchaus mit dem Wettbewerb konkurrieren kann und beim Ressourcenverbrauch sogar oft Bestwerte setzt, darf Microsoft darauf hoffen, Marktanteile zurückzugewinnen.
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