Google hat sein Online-Anzeigensystem überarbeitet. Der Suchanbieter will künftig stärker gegen den Missbrauch von Adwords und Adsense durch Verkäufer gefälschter Markenprodukte vorgehen.
Markeninhabern steht ab sofort ein Online-Formular zur Verfügung, über das sie Beschwerden über Produktfälschungen einreichen können. Google verspricht, auf alle Anfragen innerhalb von 24 Stunden zu reagieren.
Das Unternehmen will auch die Prüfung von Adsense-Anzeigen verbessern. Es sei verboten, Google-Ads auf Websites anzubieten, die Produktfälschungen bewerben oder auf solche Seiten verlinken. Google werde nun enger mit Markeninhabern zusammenarbeiten, um Verstöße zu identifizieren.
Zudem soll eine neue Hilfe-Seite Nutzer über Googles Regeln zu Produktfälschungen informieren. Die Seite bietet ebenfalls die Möglichkeit, Verstöße gegen die Richtlinien für Adwords, Adsense, Checkout und Boutiques.com zu melden.
In den vergangenen Jahren hatten Unternehmen Google wiederholt wegen der Verwendung bestimmter Begriffe als Schlüsselworte für Adwords verklagt. Sie argumentierten, dass dadurch der Verkauf von Produktfälschungen gefördert werde. Google hatte immer betont, es arbeite mit Markeninhabern zusammen und gehe gegen jeden Missbrauch seines Anzeigensystems vor.
Der Europäische Gerichtshof hatte 2010 eine Klage von Louis Vuitton Malletier und weiteren Unternehmen gegen Google abgewiesen. Nach Ansicht des Gerichts verstößt die Vergabe von Markennamen als Schlüsselworte an Anzeigenkunden im Rahmen von Google Adwords nicht gegen europäisches Markenrecht. Google sei aber verpflichtet, solche Anzeigen nach Beschwerden von Rechteinhabern zu entfernen.
Nach Unternehmensangaben nutzen derzeit mehr als eine Million Anzeigenkunden in mindestens 190 Ländern Adwords. Der Kampf gegen Produktfälschungen sei ein „Katz-und-Maus-Spiel“, schreibt Kent Walker, Senior Vice President und General Counsel bei Google, in einem Blogeintrag. Allein in der ersten Jahreshälfte 2010 habe man rund 50.000 Adwords-Konten geschlossen, weil deren Inhaber für Plagiate geworben hätten.
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