NAS-Server: Auswahltipps für kleine Unternehmen

Eine komplette Marktübersicht von Netzwerkfestplatten würde jeden Rahmen sprengen: Alleine die beiden Hersteller Synology und Qnap bieten jeweils deutlich über 200 verschiedene Modelle an. Die NAS-Server zahlreicher weiterer Firmen kommen hinzu, so dass die Zahl der verschiedenen Systeme deutlich über 1000 liegt.

Diese Größenordnung macht einerseits sofort klar, dass wirklich für jeden etwas dabei ist: also vom zentralen Datenspeicher im Single-Haushalt für deutlich unter 100 Euro bis zum Acht-Platten-Modell für mehrere Tausend Euro, das für kleine Büros bereits deutlich überdimensioniert ist. Andererseits führt diese Angebotsfülle zur Qual der Wahl. Welches Modell ist das richtige? Welche Funktionen muss der neue Datenspeicher auf jeden Fall unterstützen? Und was sollte man beim Kauf noch beachten?

Über 1.000 Modelle: die Qual der Wahl

Privatanwender schätzen am NAS-Laufwerk vor allem den zentralen Speicherplatz, die Printserver-Funktion oder die Möglichkeit zum Medienstreaming. Bei kleinen Unternehmen stehen ganz andere Prioritäten im Fokus: So muss das System zuverlässig sein und als Arbeitsgruppen-Speicher sollte es ein detailliertes Management der Zugriffsrechte für unterschiedliche Personen bieten. Zudem gewinnt der systemunabhängige Fernzugriff immer mehr an Bedeutung. Dies sind nur drei Kriterien von vielen, die bei der Entscheidung für den einen oder anderen NAS-Server eine Rolle spielen.

Hinsichtlich der Zuverlässigkeit ist RAID-Level 1 bei allen geschäftlichen Prozessen de facto Pflicht, also auch im Ein-Personen-Office. Denn erst die Redundanz zweier Platten sorgt dafür, dass die Daten beim Ausfall eines Datenträgers ohne zeitliche Verzögerung von der gespiegelten zweiten Festplatte verwendet werden können. RAID 1 ist nicht nur einfach zu handhaben, sondern mit Preisen ab etwa 200 Euro für einen Server inklusive zwei 1-Terabyte-Platten auch vergleichsweise preiswert. Jedes der nächst höheren Raid-Level hat Vor- und Nachteile. RAID 5 mit vier Festplatten ist besonders verbreitet, weil es einen gelungenen Kompromiss aus Zugriffsgeschwindigkeit, Redundanz und Kosten bietet.

In Bezug auf die Sicherheit ist schließlich die Haltbarkeit der eingebauten Festplatten von Bedeutung. Nach einer statistischen Auswertung von eingesandten defekten Datenträgern kommt das russische Datenrettungsunternehmen Storelab zu dem Schluss, dass die Festplatten von Seagate deutlich häufiger ausfallen als dies ihrem Marktanteil entspricht. Haltbarer waren nach dieser Untersuchung die Modelle von Western Digital und Hitachi.


Die Verwaltungs-Software der NAS-Server ist einfach geworden, funktionell aber gibt es große Unterschiede (Screenshot: Synology).

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ZDNet.de Redaktion

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