Firefox 4.0 ist fertig: Das leistet die runderneuerte Version

Unter der Haube hat sich bei Firefox 4 viel getan. Wie auch seine Konkurrenten hat Mozilla die HTML-Engine optimiert und einen Javascript-JIT-Compiler entwickelt, was Websites mit viel Interaktion oder Animation deutlich beschleunigt. Auch die Startzeit wurde deutlich verbessert. Das war bei der Version 3.x ein Schwachpunkt, den Mozilla beseitigt hat.

Die ZDNet-Benchmarks zeigen, dass Firefox 4.0 etwa gleichauf mit dem Mitbewerb liegt. Den Sunspider-Benchmark von Apple bewältigt er in 144 Millisekunden. Sieger bei diesem Test ist Internet Explorer 9 mit 116 Millisekunden. Der langsamte ist Safari 5.04 mit 176 Millisekunden. Die 64-Bit-Version des IE9 läuft außer Konkurrenz, da sie keinen JIT-Compiler für Javascript besitzt.

Eher schwache Performance zeigt Firefox im Peacekeeper-Benchmark. Mit 6450 Punkten landet er auf dem letzten Platz. Sieger ist Chrome 10 mit 15.065 Punkten. Durchschnittliche Ergebnisse liefert Firefox im V8-Benchmark. Firefox 4.0 erreicht 7153 Punkte. Wenig überraschend ist, dass Chrome 10 diesen von Google entwickelten Benchmark mit 14.684 Punkten gewinnt. Schlusslicht beim V8-Benchmark ist der IE9 mit nur 4357 Punkten.

Keine gute Figur macht Firefox jedoch beim Ressourcenverbrauch. Auch die Version 4.0 braucht relativ viel Speicher. Beim V8-Benchmark benötigt der neueste Mozilla-Browser 444 MByte Hauptspeicher. Chrome 10 kommt hingegen mit 83 MByte aus. Internet Explorer schnappt sich 182 MByte dieser knappen Ressource.

Bei einer Lytebox-Animation braucht Firefox 4.0 118 MByte RAM und kommt vor Opera 11.01 auf den vorletzten Platz. Sieger ist der Internet Explorer 9, der nur 42 MByte benötigt. Chrome kommt mit 67 MByte aus.

Den hohen Verbrauch an Hauptspeicher bekommt man als Anwender durchaus zu spüren. Wer häufig 20 oder mehr Tabs gleichzeitig geöffnet hat und über insgesamt 4 GByte Hauptspeicher verfügt, sieht seine Festplatten-LED blinken und muss mit schlechten Reaktionszeiten kämpfen. Außerdem hat ZDNet festgestellt, dass Firefox Hauptspeicher nur zögerlich wieder freigibt, was auf Memory-Leaks hinweist, die es in Bugfix-Releases zu beseitigen gilt.

Firefox 4.0 verwendet anders als seine Konkurrenten nach wie vor eine Einprozessarchitektur. Das heißt, es ist immer nur ein Prozess mit vielen Threads gestartet. Chrome und Internet Explorer setzen hingegen auf eine Architektur mit mehreren Prozessen. Chrome öffnet einen Prozess für jeden Tab. Internet Explorer nutzt nur für wenige Tabs einen gemeinsamen Prozess.


Chrome und Internet Explorer verwenden eine Mehrprozessarchitektur. Firefox setzt hingegen nach wie vor auf nur einen Prozess. Add-ons laufen allerdings nach dem Sandbox-Prinzip in einem anderen Prozess (plugin-container.exe).

Eine Mehrprozessarchitektur hat auf jeden Fall Vorteile. Schließt ein Nutzer alle Tabs, die zu einem Prozess gehören, werden alle damit verbunden Ressourcen wie Hauptspeicher garantiert wieder freigegeben, auch wenn ein Entwickler eventuell Memory-Leaks erzeugt hat. Da moderne Betriebssysteme bei mehreren gleichartigen Prozessen Copy-on-Write-Technologie verwenden, wird durch eine Mehrprozessarchitektur kaum mehr Speicher verbraucht.

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ZDNet.de Redaktion

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