Firefox 4.0 ist fertig: Das leistet die runderneuerte Version

Unter Windows bietet Firefox 4 Hardwarebeschleunigung bei der Bildschirmausgabe. Wie Internet Explorer 9 setzt Firefox dabei auf die Microsoft-APIs Direct2D und DirectWrite. Chrome hingegen verwendet OpenGL. Direct2D ist das schnellere API, aber plattformspezifisch. OpenGL ist auf Linux, Mac OS und Windows verfügbar, was für die Entwicklung eines plattformunabhängigen Browsers von Vorteil ist.

Direct2D steht nur unter Windows Vista ab SP2 und Windows 7 zur Verfügung. Wer Windows XP nutzt, kommt nicht in den Genuss der GPU-Beschleunigung. Immerhin läuft Firefox mit Windows XP. Internet Explorer 9 verweigert mit dem fast zehn Jahre alten Betriebssystem seinen Dienst.

Allerdings hat Microsoft seine Font-Rendering-Technologie ClearType in DirectWrite geändert. Die Schrift wirkt blass und verschwommen. Im alten GDI sind die Zeichen scharf, aber die Metrik ist nicht korrekt. An korrekter Metrik geht jedoch kein Weg vorbei. Sie ist unter anderem wichtig, damit Webseiten mit jedem Betriebssystem gleich aussehen.

Die neue Art, Schriftzeichen darzustellen, ist allerdings wenig gelungen. Microsoft macht intensiven Gebrauch von Subpixel-Rendering, das bewirkt die Unschärfe. Das ist kein Problem von Firefox, sondern ein derzeit unvermeidlicher unangenehmer Nebeneffekt, wenn eine Anwendung DirectWrite verwendet. Mehr Information bietet der Artikel „Unscharfe Fonts im Browser: Die Probleme von DirectWrite„. Dass man Font sowohl scharf als auch mit korrekter Metrik darstellen kann, beweist beispielsweise Ubuntu.

Wer die Fonts in der gewohnten GDI-Qualität möchte, muss die Hardwarebeschleunigung abschalten. Bei vielen Websites hat das wenig Auswirkungen. Je komplexer die Website ist, desto wichtiger ist die Hardwareunterstützung. 3D-WebGL-Anwendungen wie der Body Browser von Google lassen sich ohne GPU-Beschleunigung erst gar nicht starten.

Man kann das Problem allerdings etwas abmildern. Dazu eignet sich das Add-on Anti-Aliasing Tuner. Zum einen lässt sich die Blässe der Fonts reduzieren, indem man mehr Kontrast wählt. Zum anderen kann man die Unschärfe beseitigen, indem den Rendering Mode auf GDI Classic oder GDI Natural stellt. Letzteres führt allerdings dazu, dass die Abstände zwischen den Zeichen nicht mehr gleichmäßig sind. Eine gute Darstellung der Schriftzeichen wie mit GDI bietet DirectWrite nicht.

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ZDNet.de Redaktion

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