Außenamtssprecherin Jiang Yu (Bild: fmprc.gov.cn)

Das chinesische Außenministerium hat Vorwürfe von Google zurückgewiesen, Peking sabotiere den Betrieb des E-Mail-Diensts Google Mail. „Diese Anschuldigungen sind inakzeptabel“, sagte Außenamtssprecherin Jiang Yu laut BBC auf einer Pressekonferenz.

Seit einigen Monaten berichten Google-Mail-Nutzer von Probleme beim Senden oder Markieren von Nachrichten. Nachdem Google den Beschwerden nachgegangen war und keine technische Ursache ermitteln konnte, beschuldigte es die chinesische Regierung, den Dienst gezielt zu stören. „Das ist eine sorgfältig entwickelte Blockade der Regierung, die so aussehen soll, als läge der Fehler bei Google Mail“, sagte ein Google-Sprecher am Montag gegenüber ZDNet.

Schon am 11. März hatte Google in einem Blogeintrag von „sehr zielgerichteten und offenbar politisch motivierten Angriffen“ auf seine Nutzer berichtet. „Wir glauben, dass Aktivisten ein Ziel waren.“ Peking hat eine staatliche Beteiligung an Cyberattacken immer dementiert und solche Vorwürfe stets als „unbegründet“ zurückgewiesen.

Die Spannungen zwischen Google und der chinesischen Regierung dauern nun schon seit über einem Jahr an. Auslöser war ein Hackerangriff auf den Suchanbieter und weitere US-Unternehmen. Als Urheber wird China vermutet, das jedoch jede Beteiligung vehement bestritt.

In der Folge weigerte sich Google, weiter Suchergebnisse zu filtern. Es lagerte seine Suchmaschine kurzerhand nach Hongkong aus. Im Juni blockierte China die Funktion Suggest, die Nutzern während der Eingabe eines Begriffs automatisch Suchvorschläge unterbreitet. Trotz der Meinungsverschiedenheiten verlängerte China im Juli Googles staatliche Lizenz für Internet Content Provider (ICP).

ZDNet.de Redaktion

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