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Powerline: neuer Schwung durch neuen Standard

Anfang Februar hat das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) den Standard für „Broadband over Powerline“ (IEEE 1901) veröffentlicht. Auf ihn hatten sich die Hersteller nach langen Verhandlungen im Dezember geeinigt. Als Basis dient der HomePlug-AV-Standard, der bis von vielen Anbietern unterstützt wirde.

Daher arbeiten kommende IEEE-1901-Geräte auch mit heutigen HomePlug-AV-Produkten zusammen. Da der neue Standard weltweit anerkannt ist, können Hersteller künftig zueinander kompatible Geräte anbieten. Netzwerkprodukte, die IEEE 1901 unterstützen, bieten theoretisch Datenübertragungsraten von über 500 MBit/s. Die Reichweite beträgt je nach Einsatzszenario bis zu 1500 Meter.

Das Hauptaugenmerk der Anbieter liegt nach wie vor auf der hausinternen Datenübertragung über das Stromnetz, um eine Alternative zu WLAN bieten zu können. Wie bei den vorangegangenen Powerline-Standards stehen daher Szenarien im Mittelpunkt, in denen die Reichweite des Drahtlosnetzwerks etwa aufgrund dicker Wände oder anderer Störfaktoren nicht ausreicht. Möglich ist es auch, die Powerline-Technik als Ergänzung zu WLAN einzusetzen. Sie übernimmt dann die Übertragung der Daten über längere Distanzen, sodass nur die letzten Meter der Verbindung drahtlos versorgt werden. Entsprechende Adapter, die Powerline auf WLAN umsetzen, sind im Handel erhältlich.

Da die Anbieter schon länger mit der Verabschiedung des Standards gerechnet haben, konnten sie entsprechende Produkte vorbereiten – und diese dann auch zeitnah ankündigen beziehungsweise verkaufen. Das haben zum Beispiel MSI, Netgear, Trendnet getan.

Die Modelle XAV5001 von Netgear und TPL-401E von Trendnet sowie die Modelle der Reihe ePower 500HD von MSI werden damit beworben, dass sie sich für Nutzer eignen, die mehr Geschwindigkeit benötigen – beispielsweise, um mehrere HD-Videos mit 1080p parallel zu streamen.

Ähnliches verspricht auch Belkin mit seinen Powerline-Produkten – und zwar teilweise schon länger als die Mitbewerber. Allerdings sind diese Produkte nicht nach dem Standard zertifiziert, weil sie auf einem anderen Chipsatz basieren. Sie sind aber zu ihm kompatibel, teilt Belkin auf Anfrage von ZDNet mit.

Neue Einsatzgebiete für Powerline

Zur CeBIT hat auch der deutsche Anbieter Devolo Adapter nach dem neuen Standard vorgestellt. Sie kommen in diesen Tagen in den Handel. Neben Modellen mit der höheren Geschwindigkeit haben die Aachener weitere Neuheiten im Powerline-Umfeld gezeigt.

Dazu gehört eine USB-Verlängerung via Powerline. Der Adapter „dLAN 200 AV USB Extender“ erlaubt es, USB-Drucker und USB-Festplatten um eine Netzwerkfunktion zu ergänzen. So können mehrere Nutzer gemeinsam darauf zugreifen, ohne lokal angeschlossen sein zu müssen. Die größtmögliche Übertragsungsstrecke beträgt laut Devolo rund 300 Meter. Die Signale lassen sich mittels Knopfdruck verschlüsseln. Als einzelnes Produkt kostet der Adapter rund 90 Euro, ein Starter Kit zusammen mit einem „dLAN 200 AV Mini“ ist für etwa 130 Euro im Handel.

Außerdem hat sich Devolo Gedanken über neue Nutzungsszenarien gemacht. Eines davon ist die Übertragung von HD-Satelletitenfernsehen. Die dafür angebotene Lösung besteht aus einem dLAN-Tuner genannten Adapter. Er ist mit dem LNB-Empfangsteil der Satellitenanlage verbunden und in der nächstgelegnene Steckdose eingesteckt. So liefert er jeder Steckdose im Haus Satelliten-TV.

Die Signale greift der digitale Sat-Receiver dLAN TV Sat 1300-HD ab. In ihn ist eine TimeShift-Funktion integriert. Der Receiver fungiert zudem als EPG-gestützter Videorekorder. Als Speichermedien können USB-Festplatten oder -Sticks zum Einsatz kommen. Alternativ ist von Devolo auch eine PC-TV-Lösung erhältlich. Im Video-Interview erklärt Devolo-Mitarbeiter Christoph Rösseler die neuen Angebote, nimmt zum neuen Standard und neuen Trends sowie zu alten Vorurteilen Stellung.

ZDNet.de Redaktion

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