Der neue Webstandard HTML 5 ist nach Ansicht der Cloud-Software-Plattform Netbiscuits noch weit davon entfernt, eine Universallösung für mobile Webanwendungen zu sein. Das belege die aktuelle Ausgabe seines „Mobile Web Metrics Report“, für den es monatlich 4,5 Milliarden mobile Seitenanfragen auf seiner Plattform ausgewertet.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass von den 18 getesteten HTML-5-Features keines vollständig von allen Top-15-Geräten im deutschen Markt unterstützt wird“, sagte Michael Neidhöfer, CEO von Netbiscuits. „Selbst solche Funktionalitäten, die heute in der Mobilbranche am meisten diskutiert sind, wie die Geolocation API, sind erst bei weniger als der Hälfte der Top-15-Geräte in Deutschland verfügbar.“ Daher mache sich Netbiscuits die HTML-5-Technologie zwar zu Nutze, setze aber nicht ausschließlich auf sie.
In Sachen Smartphone-Betriebssysteme bestätigte der Bericht den Trend zu einer wachsenden Zahl relevanter Plattformen in Australien, Deutschland, England, Malaysia und den USA – dem der deutsche Markt allerdings nur langsam folgt. „Deutschland wird immer noch von Apples iOS dominiert. Mehr als 59 Prozent aller Smartphone-Zugriffe in diesem Markt stammen von Apple-Geräten, wohingegen Symbian (18 Prozent) und Android (12 Prozent) geringere Anteile verzeichnen“, erklärte Neidhöfer. „Angesichts der Entwicklung in den USA und England bin ich mir jedoch sicher, dass andere Betriebssysteme auch im deutschen Markt sehr bald mehr an Bedeutung gewinnen werden.“
Übereinstimmend mit Ergebnissen früherer Netbiscuits-Berichte sei die Bedeutung der sogenannten Long-Tail-Geräte für den mobilen Internet-Zugang weiterhin ungebrochen. „Obwohl Apple nach wie vor die dominierende Plattform ist, stammen mehr als 46 Prozent aller Seitenanfragen, die von Netbiscuits in Deutschland verarbeitet werden, von Geräten aus dem sogenannten Long Tail“, sagte Neidhöfer. „Von 1740 verschiedenen Typen von Endgeräten, die wir in Deutschland ermittelt haben, zählen 1737 zum Long Tail. Mobile Inhalte und Dienste müssen daher an eine sehr große Zahl von Modellen angepasst werden, wenn man 100 Prozent seiner potentiellen Nutzer erreichen will.“
Der „Mobile Web Metrics Report 2011“ kann nach einer Registrierung kostenlos herunterladen werden.
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